Wozu gibt es noch einmal Preise in der Architektur? Warum all die Bauherrenpreise, Fassadenpreise oder Baukulturpreise? Von manch einem Marketingeffekt abgesehen, geht es wohl um die Hervorhebung eines unvergänglichen Werts: Nämlich der Vorbildhaftigkeit von Architektur. Und gerade weil so viel gebaut wird, das nicht unbedingt diesem Wert entspricht, ist es gut, sich immer wieder Projekte vor Augen zu halten, die Qualitätsmaßstäbe setzen. Der BDA Hamburg verfolgt genau dieses Ziel, wenn er alle zwei Jahre den Architektur Preis für herausragende Bauten in Hamburg verleiht. Am 3. November 2016 wurden die Preisträger feierlich bekannt gegeben. Zusätzlich zum klassischen Preis wurden noch zwei weitere Auszeichnungen verliehen: Der Publikumspreis, den der BDA in Kooperation mit dem Hamburger Abendblatt ermittelt, und der Baukulturpreis.
79 Bewerbungen von 58 Architekturbüros sichtete die diesjährige Jury, unter anderem besetzt mit Claudia Meixner, Olaf Bartels und dem Vorsitzenden Ludwig Wappner. Offenbar fiel dem fünfköpfigen Komitee die Wahl nicht leicht, denn insgesamt 24 Projekte, die wichtigsten Typologien vom Wohnhaus bis zum Musikclub abdeckend, wurden ausgezeichnet – gute 30 Prozent Gewinnchancen sagt die Schulmathematik. Die 24 ausgezeichneten Projekte sind auf die ersten drei Preisränge, Würdigungen und den Publikumspreis aufgeteilt. Angesichts der Fülle seien hier nur die wichtigsten Projekte genannt.
Den ersten Preis erhielten:
Den Publikumspreis erhielt:
- Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh für den Resonanzraum im Bunker an der Feldstraße
Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dorothee Stapelfeldt, schrieb nach Bekanntwerden der Wettbewerbsergebnisse des Architektur Preises: „Architekten werden seit Jahrhunderten als oberste Handwerker, Baumeister und Baukünstler verstanden. Die Entwürfe der Preisträger des BDA-Architekturpreises sind handwerklich und ästhetisch überzeugend – Baukunst, die Hamburgs Baukultur bereichert“.
Volker Halbach, 1. Vorsitzender des BDA Hamburg, machte in seiner Rede deutlich, „dass Architekten, wenn sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und die Architektur ins Leben erweitern, engagierte Vertreter und Förderer von Baukultur sind.“ Angesprochen sollten sich mit diesen Worten vor allem die beiden Hamburger Altmeister Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg fühlen. Sie wurden nämlich bei der Verleihung am Abend des 3. Novembers mit dem Baukulturpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. (sj)
Zum Thema:
www.2016.bda-architekturpreis.de
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JH_LND | 08.11.2016 09:35 UhrDie Auszeichnung für Poitiers...
...ist für mich auch nicht verständlich. Der Bau zeigt eher, wie man es im historischen Kontext nicht machen sollte: Weinrote Lamellen neben schön gealtertem Ziegel; das beisst sich furchtbar und schwächt letztlich beide.