In diesem Jahr waren die Bewertungskriterien des BDA Preis Berlin so vielfältig wie die Bauaufgaben selbst: Wie kann Bestand nachgenutzt werden? Wie kann qualitätvoller bezahlbarer Wohnraum entstehen? Wie sehen gemeinwohlorientierte und hybride Räume aus? Mit diesen Fragen im Hinterkopf bewertete die Jury unter Vorsitz von Architekt Alexander Poetzsch insgesamt 114 eingereichte Projekte.
Die drei ersten Preise zeugen bereits von einem breiten typologischen Spektrum unter den Einreichungen. Den Neubau der Spore Initiative und Publix von AFF Architekten lobte die Jury vor allem aufgrund der Tatsache, dass er „den städtischen Kontext bereichert“ und „mit Sorgfalt gestaltet ist“. Nachverdichtung mit bezahlbarem Wohnraum ist nach wie vor ein Thema im Land Berlin sowie in der Hauptstadt, weshalb die Wahl auch auf einen Monolithen als Lückenschluss von DMSW Architekten fiel. Außerdem beeindruckte das Café Leo von sophie & hans nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch aufgrund seines Beitrags zur Entwicklung des Leopoldplatzes. Die Preise und Auszeichnungen im Überblick:
1. Preise:
- Stiftungsensemble Spore Initiative & Publix in Berlin-Neukölln von AFF Architekten, Bauherrin: Schöpflin Stiftung
- Ein Monolith als Lückenschluss in Berlin-Neukölln von DMSW Architekten, Bauherrin: Planungsgemeinschaft Mittelweg 8 GbR
- Café Leo in Berlin-Wedding von sophie & hans, Bauherrin: Wendepunkt gGmbH
Sonderpreis:
- b+ Prototypenwerkstatt – San Gimignano Lichtenberg in Berlin-Lichtenberg von bplus.xyz (b+ Prototypen), Brandlhuber+, Georg Diez, Nikolai von Rosen, Christopher Roth, Bauherr: Arno Brandlhuber
Auszeichnungen:
Auch das Publikum durfte dieses Mal wieder mitreden und hat dabei drei Projekte besonders gewürdigt. Insgesamt gab es über 10.000 Stimmen. Die meisten davon erhielt ein integratives Wohnprojekt am Südkreuz, das sich gegen Diskriminierung starkmacht. Hier die Übersicht:
Publikumspreise:
- 1. Preis: Lebensort Vielfalt am Südkreuz in Berlin-Schöneberg von roedig.schop architekten, Bauherrin: Schwulenberatung Berlin
- 2. Preis: Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel in Berlin-Pankow von KNY & WEBER Architekten, Bauherr: Kommunales Bildungswerk
- 3. Preis: Nashorn Pagode in Berlin-Charlottenburg von dan pearlman Erlebnisarchitektur, Bauherr: Zoologischer Garten Berlin
Der BDA Preis Berlin wird alle drei Jahre ausgelobt und richtet sich an Architekt*innen und Bauherr*innen gleichermaßen. Der BDA zeichnet damit besondere baukünstlerische Leistungen im Land Berlin aus. Bereits am 10. September entschied die Jury. Dieser gehörte neben Alexander Poetzsch auch Architekt Wim Eckert an, der einen der Preise bei der letzten Verleihung entgegennehmen durfte. Außerdem die Architektin und langjährige Partnerin des Büros OMA Ellen van Loon, die Architekturhistorikerin Anne Kockelkorn und der Geschäftsführer des Quartiers am Humboldthain Lutz Keßels.
Der Publikumspreis wird in Partnerschaft mit der Berliner Morgenpost vergeben. Die Bekanntgabe und Verleihung fand gestern im DAZ - Deutsches Architektur Zentrum Berlin statt. Ab dem 16. Dezember 2024 bis 30. Januar 2025 werden die ausgezeichneten und nominierten Projekte in der BDA Galerie des Landesverbandes Berlin ausgestellt. Es erscheint ein Katalog. (tg)
Zum Thema:
bda-berlin.de
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