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03.04.1998
Gestaltungswille einzelner Persönlichkeiten
BDA Berlin kritisiert Planwerk
Nachdem sich die Berliner Architektenkammer schon vor Jahresfrist in Form einer Broschüre kritisch mit dem von Staatssekretär Hans Stimmann vorangetriebenen Planwerk Innenstadt auseinandergesetzt hatte, hat sich nun der Berliner Landesverband des BDA mit einer am 2. April 1998 veröffentlichten Stellungnahme in ungewöhnlicher Deutlichkeit kritisch dazu geäußert. Die wichtigste Schlußfolgerung der Kritik: Der BDA fordert die Durchführung von offenen Wettbewerben.
Während der BDA im November 1996 die „provozierende Erstveröffentlichung“ des Planwerks begrüßt habe und auch mit den grundsätzlichen Intentionen des Planwerks wie der Wieder-Erlebbarkeit des kriegszerstörten Stadtraums d'accord gehe, kritisiert er nun in einer ausführlichen Stellungnahme strukturelle Mängel der Verfahren und Inhalte.
So sei das Planwerk ohne Not von der Unausweichlichkeit umstrittener Vorhaben (Brau und Brunnen am Zoo, Alexanderplatz) ausgegangen. Außerdem habe sich herausgestellt, daß „der Rekurs auf die Geschichte offensichtlich nicht der alleinige Königsweg der Stadtreparatur“ sei, vor allem dort, wo strittig ist, „welches Geschichtssegnment das Leitbild gebende“ sein solle: der Vorkriegszustand oder z.B. der DDR-Bestand?
Die von der Senatsbauverwaltung lancierten Bauvorschläge für das Zooviertel seien „aus dem baulich-räumlichem Gestaltungswillen einzelner Architektenpersönlichkeiten abgeleitet“ und könnten mit dem unzureichenden Instrumentarium des Planwerks nicht fundiert kritisiert werden. Es habe keine ausreichende analytische Vorarbeit für das Planwerk gegeben, stattdessen seien die „Planungsergebnisse eines kleinen Teams mit der Autorität der Verwaltungsspitze“ an den Beginn der Diskussion gesetzt worden. Der BDA „hat den Eindruck, daß bei den tonangebenden Planwerk-Akteuren Hemmungen gegenüber offenen Wettbewerben bestehen“. Genau diese werden aber als „qualitätserzeugende Instrumente“ für die baulich-räumliche Weiterentwicklung des Planwerks gefordert. Außerdem wird eine „wirkungsvolle Zusammenarbeit der Kompetenzen in den konkurrierenden Berliner Senatsverwaltungen Bau/Wohnen/Verkehr und Stadtentwicklung/Umweltschutz/Technologie“ gefordert.
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