Das Bundessekretariat des Bundes Deutscher Architekten (BDA) macht es immer sehr spannend. Vor dem Festakt der Preisverleihung weiß niemand in der Öffentlichkeit, wer den Architekturpreis des BDA, die „Große Nike“ für das „bemerkenswerteste Bauwerk der letzten Jahre“, und die kleineren, themenbezogenen Niken bekommt. Doch das Ergebnis, das am Freitag auf dem BDA-Tag in Essen präsentiert wurde, ist wenig überraschend – bis auf die Tatsache, dass sich das Berliner Büro Springer Architekten gleich zwei Niken verdient hat. Folgende Preise wurden vergeben:
- Die Große Nike als Hauptpreis wird der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Bauherren und dem Architekten David Chipperfield für den Wiederaufbau des Neuen Museums in Berlin verliehen
Nike für die beste stadtbauliche Interpretation:
Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum, Berlin (siehe BauNetz-Meldung vom 24. Juli 2009)
Bauherr: Humboldt-Universität zu Berlin
Architekt: Max Dudler, Berlin
Nike für die beste atmosphärische Wirkung
Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle (siehe BauNetz-Meldung vom 2. Oktober 2008)
Bauherr: Stiftung Moritzburg / Land Sachsen Anhalt
Architekten: Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin
Nike für die beste Raumbildung
Museum Luther-Geburtshaus, Eisleben (siehe BauNetz-Meldung vom 9. März 2007)
Bauherr: Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt
Architekten: Springer Architekten, Berlin
Nike für besonderes soziales Engagement
Wohnquartier Altenhagener Weg, Hamburg
Bauherr: Helvetia – Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG
Architekten: Springer Architekten, Berlin
Nike für Detailvollkommenheit
Wiederaufbau Neues Museum, Berlin (siehe BauNetz-Meldung vom 3. März 2009)
Bauherr: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Architekten: David Chipperfield Architects, London und Berlin
Nike für die beste städtebauliche Symbolik
Zollverein School of Management and Design, Essen (siehe BauNetz-Meldung vom 1. August 2006)
Bauherr: Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH, Essen
Architekten: SANAA, Tokio
Nike für Preis und Leistung
Verwaltungsgebäude der Stadtentwässerungsbetriebe, Köln (siehe BauNetz-Meldung vom 18. April 2006)
Bauherr: Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR
Architekten: Schilling Architekten, Johannes Schilling, Köln
Der BDA erläutert die Auswahl des Hauptpreises so:
„Die international besetzte Jury würdigte das Neue Museum als ein Gesamterlebnis, an dem Entwurfsarbeit, handwerkliche Präzision, intellektuelle Auseinandersetzung und nicht zuletzt der Dialog mit dem künstlerischen Bestand der Sammlungen gleichwertigen Anteil haben. Zu diesem Ergebnis hat nicht eine fertige Formvorstellung geführt, sondern in einem langen Prozess die geduldige Befragung dessen, was vorhanden war. Deutlich artikuliert und sinnenhaft anschaulich zeigen Sanierung und Ergänzung, wie bei größtem Respekt vor der Geschichte das Bestehende durch Hinzufügen von Neuem gestärkt werden kann. Damit steht das Museum sinnbildlich für einen Weiterbau der Stadt, der zur Zukunft einlädt, ohne die Geschichte auszublenden.“
Zum Thema:
Objektberichte im Baunetz Wissen: das Jacob und Wilhelm-Grimm Zentrum, Berlin, das Lutherhausensemble in Eisleben und die Zollverein School of Management and Design, Essen