Zum siebten Mal seit der Wiedergründung im Jahre 1991 vergab der BDA Sachsen jetzt seinen Architekturpreis. Die Jury wählte für 2010 drei Preise und sieben Anerkennungen:
• Preise
Trainingszentrum der Polizeidirektion in Chemnitz
Arbeitsgemeinschaft Knoche / Neumann Architekten BDA, Leipzig, Plauen
„Der eingeschossige, quaderförmige Neubau dient vor allem der Unterbringung von Schießbahnen zu Trainingszwecken. Das Haus ist also der Wehrhaftigkeit der Demokratie verpflichtet und zeigt dies auch nach außen hin. Allerdings brüskiert die Architektur nicht mit abweisender Rhetorik, sondern überzeugt durch ein feinfühlig und intelligent eingesetztes Vokabular. Die Balance aus einer kraftvoll inszenierten dunklen Fassade und hellen, um einen freundlich wirkenden Innenhof modulierten Räumen ist geglückt. Das Gebäude ist so funktional wie zeichenhaft gestaltet. Es schafft Präsenz und verdeutlicht so die Aufgabe von Architektur als identitätsstiftende Instanz.“
Giraffen- und Zebraanlage, Zoologischer Garten Dresden (siehe BauNetz-Meldung vom 28. 11. 2008)
Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Dresden
„Das in zwei Bauteile gegliederte Tierhaus für Giraffen und Zebras organisiert die organisch ausformulierten Grundrisse mit großem Geschick. Dem entspricht auch die einfühlsame Situierung des Ensembles im Park. Auf diese Weise verzahnen sich Außen- und Innenraum, die eindrucksvolle Parklandschaft nimmt die neuen Baulichkeiten als Selbstverständlichkeit an. Die zurückhaltende und dennoch phantasievolle Fassadengestaltung der vertikalen Holzlamellen erscheint angemessen. Das an sich bescheidene Projekt zeigt, dass Stimmigkeit und Anspruch nicht von Größe abhängen.“
Museum Gunzenhauser in Chemnitz (siehe BauNetz-Meldung vom 17. 1. 2008)
Staab Architekten GmbH, Berlin
„Der Umbau eines Bankhauses aus den zwanziger Jahren zu einem zeitgenössisch verstandenen Kunstmuseum ist eine große transformatorische Herausforderung. Die räumlichen Qualitäten des Altbaus wurden ewürdigt, die neuen baulichen Eingriffe beschränken sich auf ein Minimum. Gleichwohl, und darin besteht die außerordentliche Leistung der Architekten, hat das kraftvoll wirkende Gebäude zu einer völlig neuen, eigenständigen und auch in den Stadtraum wirkenden Charakteristik gefunden. Allerdings nicht zu Lasten der Kunstwerke und der Kunstvermittlung, sondern im Gegenteil: in dienender Weise. Die Neuinterpretation belegt auf vorbildliche Weise die architektonischen Möglichkeiten von Umbaumaßnahmen und illustriert somit eine der drängenden Bauaufgaben der Zukunft.“
• Anerkennungen
Rettungszentrum Radebeul – Bauteil Feuerwehr (siehe BauNetz-Meldung vom 10. 9. 2008)
Pussert Kosch Architekten, Dresden
Schloss Freudenstein Freiberg, Umbau zum Sächsischen Bergarchiv und mineralogische Sammlung (siehe BauNetz-Meldung vom 14. 1. 2008)
AFF Architekten, Berlin
Centrum-Galerie Dresden (siehe BauNetz-Meldung vom 18. 9. 2009)
Peter Kulka Architektur Dresden GmbH
Institut für Physik TU Chemnitz (siehe BauNetz-Meldung vom 3. 2. 2008)
Rohdecan Architekten GmbH, Dresden
Nie 14
zanderarchitekten, Dresden
Sonderlabore der Universität Leipzig
Schulz & Schulz Architekten GmbH, Leipzig
Hochschulbibliothek und Medienzentrum der HTWK Leipzig (siehe BauNetz-Meldung vom 23. 10. 2009)
Leon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin
Ausstellung der Arbeiten: 19. März bis 5. April 2010, Mo-Do 7-18 Uhr, Fr 7-15 Uhr
Ort: Museum der Bildenden Künste, Katharinenstraße 10, Leipzig
Eröffnung: 19. März 2010, 18.30 Uhr
Weitere Stationen der Ausstellung in Chemnitz (9. bis 23. April 2010) und Dresden (29. April bis 13. Mai 2010) folgen.
Zum Thema:
Objektberichte zum Schloss Freudenstein in Freiberg im Baunetz Wissen Altbau und dem Institut für Physik TU Chemnitz im Baunetz Wissen Beton.