Der BDA in Nordrhein-Westfalen hatte es sich mit der Entscheidung, welches Projekt 2018 den Architekturpreis Nordrhein-Westfalen erhalten wird, nicht leicht gemacht. Bereits im Juli wurden von einer fünfköpfigen Jury unter Vorsitz von Gesine Weinmiller zunächst zehn ebenbürtige Auszeichnungen vergeben, die mit einer Nominierung für den Preis einhergingen. Aus dieser Shortlist wählten die Mitglieder des BDA NRW in einer schriftlichen Abstimmung den Gewinner: Das 2016 realisierte Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum von Bez + Kock Architekten aus Stuttgart mit der Stadt Bochum als Bauherr.
Die Jury lobte bei der Nominierung des Projekts insbesondere die Art und Weise, wie die ehemalige St. Marienkirche mit den neuen Flankenbauten, von denen einer den Konzertsaal der Bochumer Symphoniker und der andere den Saal der städtischen Musikschule aufnimmt, in einer differenzierten inneren Raumfolge verknüpft wurde. So bildet das Kirchengebäude, durch dessen Chor das Musikforum straßenseitig erschlossen wird, das identitätsstiftende Zentrum: „Der Funktionswandel vom Sakral- zum profanen Konzertgebäude hat dem ehemaligen Gotteshaus nichts von seiner Würde genommen.“
Der dieses Jahr zum siebten Mal gekürte Preisträger wurde am 25. September 2018 vom BDA-Landesvorsitzenden Gert Lorber und NRW-Ministerin Ina Scharrenbach in Düsseldorf im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben. Die anderen neun Projekte wurden mit Auszeichnungen geehrt:
- Haus Grau in Aachen von AMUNT Martenson aus Aachen, privater Bauherr, 2017
- Zwillingsprojekt Besucherzentrum Sparrenburg und Informationspunkt Parklandschaft Johannisberg in Bielefeld von Max Dudler Architekt aus Berlin; Stadt Bielefeld, Immobilienservicebetrieb (ISB), 2014
- ROM.HOF – Studentischer Wohnhof in Bonn von Uwe Schröder Architekt aus Bonn; MIWO Gesellschaft, 2014
- Die Wehrhahn-Linie in Düsseldorf von netzwerkarchitekten aus Darmstadt; Landeshauptstadt Düsseldorf, 2016
- Sammlung Philara in Düsseldorf von Sieber Architekten aus Düsseldorf; Cary und Dan Georg Bronner Stiftung, 2016
- Spenner Forum in Erwitte von Schilling Architekten aus Köln; Spenner GmbH, 2016
- Folkwang Universität der Künste in Essen von MGF Architekten aus Stuttgart; Welterbe Entwicklungsgesellschaft, 2017
- Baulücke in Köln von Wolfgang Zeh aus Köln; Eva Zeh-Kraiss und Wolfgang Zeh, 2017
- Philosophisches Seminar am Domplatz in Münster von Peter Böhm Architekten aus Köln; Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, 2017
Preis und Auszeichnungen sind nicht dotiert. Die Architekten erhielten eine Urkunde, die Bauherren eine Plakette zur Befestigung am Bauwerk. Zudem werden alle teilnehmenden Projekte noch bis zum 27. Oktober 2018 in einer Ausstellung im MAXHAUS, Katholisches Stadthaus in der Schulstraße 11 in Düsseldorf zu sehen sein. Begleitend erschien im Verlag der Buchhandlung Walther König ein dokumentierender Katalog mit dem Titel „Baukultur in NRW 2019“.
(da)
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