RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Automobilzentrum_von_Delugan_Meissl_5047682.html

10.05.2017

Zurück zur Meldung

Flaggschiff in Seoul

Automobilzentrum von Delugan Meissl


Meldung einblenden

„Modern Premium“ – so heißt die neue Marketingstrategie des koreanischen Autoherstellers Hyundai. Mit ihr möchte das Unternehmen, das bisher vor allem preisbewusste Kunden angesprochen hat, in das Segment der Edelmarken aufsteigen. Natürlich darf eine architektonische Manifestation dieses Vorhabens nicht fehlen, und so lud der Autokonzern 2011 zum Architekturwettbewerb. Gewonnen hatte ihn der Entwurf von Delugan Meissl Associated Architects aus Wien. In der Peripherie Seouls stellten die Architekten kürzlich das Hyundai Motorstudio Goyang fertig, dessen Designkonzept künftig auch für andere Unternehmensstandorte weltweit – vom kleinen Shop bis zur großen Zentrale – maßgebend sein soll. Die Ausstellungsarchitektur stammt vom Stuttgarter Atelier Brückner.

Das nun größte Automobilzentrum Südkoreas beherbergt auf einer Bruttogeschossfläche von 63.860 Quadratmetern einen mit allen Finessen ausgestatteten Marken-Themenpark inklusive Verkaufs- und Ausstellungsflächen sowie Büro- und Weiterbildungsräume. Der in unregelmäßiger Geometrie konzipierte oberirdische Teil des Volumens umfasst neun Stockwerke, die fünf unterirdischen Park- und Serviceebenen wurden als regelmäßiges Gitternetz angelegt. Das Tragwerk besteht aus einer Kombination von vier Betonkernen – ein Haupt- und drei Nebenkerne – mit annähernd rechteckiger Form und sechs Stahlstützen-Clustern; ergänzend dazu wurden Stahlstützen in sechs weiteren Bereichen verteilt.

In der äußeren Gestaltung materialisiert sich eine Schiffsmetapher, die bei derartigen Firmenarchitekturen gerne zum Einsatz kommt: Den unteren Gebäudeteil umläuft eine 13 Meter hohe, abgehängte Glasfassade, auf der das massive, 160 Meter lange Dach – sozusagen der Schiffsrumpf – fast zu schweben scheint. Es überspannt an einem Ende den Eingangsbereich zur repräsentativen Empfangshalle mit einer 25 Meter langen Auskragung und wird am anderen Ende von einem 50 Meter hohen Büroturm überragt – er stellt die Kommandobrücke dar. Die Dachstruktur wurde mit wellenförmig zugeschnittenen, bronzefarbenen Metallblechen verkleidet.

Den Innenraum des Baus dominieren drei Gestaltungselemente: „Landscape“, „Vertical Green“ und „Shaped Sky“. Als Landschaft fungiert die Ausstellungshalle, in der die Besucher Autos in unterschiedlichsten Perspektiven betrachten und zwischen ihnen herumspazieren können. Die einzelnen Funktionen sind in horizontalen Bereichen übereinander angeordnet und durch vertikale Konstruktions- und Gestaltungselemente verbunden, dazu zählen auch die eingestreuten Grünflächen in Form kleiner Wälder. Die mit Punktstrahlern übersäte, skulptural modellierte Decke gibt sich zweifelsohne als Himmel zu erkennen. Die Architekten möchten ihr Konzept jedenfalls als Einladung zu einer symbolischen Reise verstanden wissen, „eine Reise in einen Raum, der die Fantasie anregt – die Reise eines Autos, die Reise zu einem Auto.“ Na dann, gute Fahrt! (da)

Fotos: Katsuhisa Kida,
Raphael Olivier



Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

solong | 12.05.2017 12:26 Uhr

... shine thing ...

belanglos ? warum ? es ist ein flagshipshowroom von hyundai ... hier hyundai motors ... der am schnellsten wachsende autokonzern der welt ... nicht mehr und nicht weniger ... das gebäude könnte natürklich auch für ausstellungen / präsentationen aller art genutzt werden ... das macht es ja nicht schlechter ... manche nennen das heute nachhaltigkeit ...

2

Rainer H | 11.05.2017 14:52 Uhr

shine thing

alles Schein...Könnte alles sein. Belanglose Architektur.

1

solong | 11.05.2017 10:35 Uhr

... fine thing ...

... you let my heart swing ... ausdruck, räumlichkeit, ausführung ... alles "fine"

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

10.05.2017

Architektendenkmal

Valentiny Foundation in Remerschen

10.05.2017

Reboot Eiermann

Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche saniert

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort