Autohaus im Gewerbegebiet – das klingt nach Augen zu und durch. Doch wer sich über einen an Architektur interessierten Bauherren freuen kann, hat durchaus die Möglichkeit, hier eine vernünftige und zeitgemäße Architektur zu realisieren, die nichts mit dem Klischee der banalen Kisten zu tun hat, wie man sie allerorts in der Agglomeration antrifft. Das beweisen jedenfalls Wannenmacher + Möller Architekten aus Bielefeld, die im nahe gelegenen Halle (Westfalen) kürzlich ein Autohaus fertiggestellt haben.
Industriell und zugleich freundlich leicht mutet die zweigeschossige Halle an. Die Architekten setzten auf eine klare Struktur aus Holz, Glas und Polycarbonatplatten. Die Deckenuntersicht und die offen geführten Leitungen unterstreichen den industriellen Charakter des Gebäudes, das als Ergänzung zu einem bereits bestehenden Autohaus errichtet wurde. Verkaufsbüros, eine Bar, ein Besprechungsraum und Sanitärräume befinden sich in einem zweigeschossigen, kompakten Einbau in der Mitte der Halle. Eine Werkstatt liegt in der südwestlichen Ecke des Hauses.
Im Bestandsbau – dessen Formensprache die typischen Erwartungen an ein Autohaus bedient – werden zukünftig die „sportiv ausgerichteten“ Autos gezeigt und verkauft. Der Neubau ist für Fahrzeuge bestimmt, die sich eher an Familien und ältere Paare richten. So werden also Zielgruppen und Autotypen separiert und geordnet. Für die klassische Autofahrerklientel tut es der Bestandsbau, während der warme und lichte Raum der neuen Halle die geeignete Wohlfühl-Atmosphäre für Familien und Rentner schafft. (gh)
Fotos: Csaba Mester
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