Vom Einfamilien- bis zum Schauspielhaus war alles dabei. Fünf Auszeichnungen, fünf Anerkennungen (darunter ein Büro in einem ehemaligen Schweinestall) sowie ein Publikumspreis: Das ist die Bilanz der sechsten „Auszeichnung guter Bauten“ des BDA Düsseldorf. 61 realisierte Arbeiten aus der Landeshauptstadt und den Kreisen Neuss und Mettmann waren dazu eingereicht worden; eine Jury unter Vorsitz von Amandus Sattler (München) kürte diese Projekte:
Auszeichnungen
- Haus G, Düsseldorf, Neubau eines Einfamilienhauses
Architekten: geitner architekten, Düsseldorf
Bauherren: Andreas Geitner, Leona Geitner, Düsseldorf
Die Jury: „Haus G ist ein gelungenes Beispiel für eine Alltagsaufgabe, die sehr gut gelöst ist: ein Wohnhaus für eine vierköpfige Familie in einem konventionellen Wohnumfeld. Das Haus besticht durch seine zurückhaltende Formen- und Detailsprache. Es fügt sich mit seiner Kubatur und Dachform nahtlos in den Kontext ein, setzt sich aber auf seine Weise hinsichtlich der Farbgebung und seiner monolithischen Erscheinung von der restlichen Bebauung selbstbewusst ab. Im Inneren öffnet sich das Haus und überrascht durch seine Großzügigkeit und durch die unterschiedlichsten Raumeindrücke.“
- Kindertagesstätte, Heiligenhaus
Architekten: Heiermann Architekten BDA, Köln
Bauherr: Pro Mobil e. V., Margit Benemann, Velbert
„Das bauliche Prinzip der Kindertagesstätte ist einfach, klar und unprätentiös: Drei Kinderhäuser und ein Verwaltungsbauteil sind um einen Innenhof angeordnet. Die Kinderhäuser sind voneinander durch Fugen getrennt, hier liegen die Ausgänge zum Außenbereich. Der Lichthof ist das Zentrum. Von hier aus erreicht man die einzelnen Gruppenräume, die sich zu dem Hof und zum Außenraum hin öffnen. Das Miteinander ist in dem Gebäude spürbar: Einblicke, Ausblicke, Durchblicke, Blickbeziehungen sind überall und immer wieder gegeben.“
- O.A.S.E. Fachbibliothek Medizin, Düsseldorf
Architekten: HPP Architekten, Düsseldorf, ARGE Silvia Pappa/UKW Innenarchitekten Düsseldorf/Krefeld
Bauherr: Universitätsklinikum, Düsseldorf
„Die Zeichenhaftigkeit des Bibliothekturms mit seinen die weiße Fassadenhaut überziehenden, organisch geformten Glasbändern spielt in dem vorgefundenen Kontext eine wichtige Rolle. Die Fassadenstruktur der zum Teil zweigeschossigen Nutzungsebenen sorgt im Inneren für überraschende Ausblicke. Die zylindrischen Erschließungs- und Versorgungskerne bieten innerhalb der einzelnen Ebenen eine gute Orientierung und schaffen organisch geformte Räume. Das Gebäude ist in einem demokratischen Prozess mit der Studentengemeinschaft entstanden und entspricht ganz offensichtlich den Anforderungen der Nutzer.“
- Luise-Nolte-Familienzentrum und Diakonie-Institut der Diakonie Düsseldorf
Architekten: mrr architekten, Düsseldorf
Bauherr: Diakonie Düsseldorf
„Der Neubau des Luise-Nolte-Familienzentrums bildet mit den vorhandenen Gebäuden der Jugendhilfe aus den 50er Jahren ein gelungenes Ensemble. Er schließt das Grundstück zur Straße hin ab und schafft einen beruhigten Innenbereich von hoher architektonischer und landschaftsarchitektonischer Qualität. Der so geschützte Außenraum, in seinem Charakter bestimmt von dem alten Baumbestand und der lebendigen Topographie, wird zum Verteiler, Treffpunkt, Aufenthaltsraum und zur spannungsreichen Spielfläche.“
- Düsseldorfer Schauspielhaus: Sanierung Großes Haus, Zuschauerraum und Foyer
Architekten: Jörg Friedrich, PFP Planungs GmbH, Hamburg
Bauherr: Neue Schauspielhaus GmbH, Düsseldorf, Amt für Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Düsseldorf
„Die Asbestsanierung des Großen Hauses im Düsseldorfer Schauspielhaus – 1970 eröffnet und von dem Architekten Bernhard Pfau entworfen – hat im Vorfeld für kritische Diskussionen gesorgt. Was hier nun gewürdigt wird, ist die Leistung, sich als Architekt zurücknehmen zu können und sich soweit mit dem Werk des Anderen auseinanderzusetzen, dass eine gelungene Interpretation des Vorgefundenen unter veränderten Anforderungen möglich wird. Der Charakter des Saalinneren, bestimmt durch die an Wand und Decke umlaufenden, flach gebogenen Lamellen aus Vogelaugenahorn, bleibt erhalten und wird in allen Details nachgebildet. Der Raum kommt weiterhin ohne störende Aufbauten aus und integriert die erforderliche technische Ausrüstung in Wand und Decke beinahe unsichtbar in zweiter Ebene.“
Anerkennungen- Monastere – Familiäres Wohnen in Geborgenheit, Düsseldorf
Architekten: Gentes Plan Bauplanung GmbH, Verhas Architektur und Landschaft, Düsseldorf
Bauherr: Gentes Baumanagement GmbH, Düsseldorf
- Gemeindezentrum an der Alten Kirche, Heiligenhaus
Architekten: Kastner Pichler Architekten , Köln
Bauherr: Ev. Gemeinde Heiligenhaus
- Haus Redong, Meerbusch
Umbau eines alten Schweinestalls zum Büro
Architekten: mo.studio, Meerbusch
Bauherr: Wilhelm Ostrop, Meerbusch
- Ev. Gemeindezentrum Gerresheim, Düsseldorf, Neu- und Umgestaltung
Architekten: pier7 architekten gmbh, Düsseldorf
Bauherr: Ev. Gemeinde Gerresheim, Düsseldorf
- Schulz & Sohn Chemie, Düsseldorf,
Abfüllbetrieb mit Laborgebäude und Büros
Architekten: SOHOarchitekten, Düsseldorf
Bauherr: Schulz & Sohn Chemie, Düsseldorf
Publikumspreis- Betriebskindertagesstätte Metro Sternchen III, Düsseldorf
Architekt: Marc Eller, Architekt BDA, Düsseldorf
Bauherr: Metro Group Facility Management GmbH, Düsseldorf
Die ausgezeichneten Projekte sind damit gleichzeitig für die Teilnahme am „Architekturpreis NRW 2015“ qualifiziert. Die Verleihung der Auszeichnungen fand letzten Freitag statt. Eine Ausstellung der eingereichten Arbeiten ist noch bis zum 12. Oktober, Di-So 11-18 Uhr, im Düsseldorfer Stadtmuseum, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf, zu sehen.
Zum Thema:
www.bda-nrw.de