Das Bergische Land im Süden von Nordrhein-Westfalen heißt nicht etwa so, weil es dort Berge gibt– es ist vielmehr nach den Grafen von Berg benannt. Zwölf Städte und Gemeinden gehören zu dieser Region südlich des Ruhrgebiets mit Wuppertal als zentralem Ort. Alle drei Jahre vergibt der Bund Deutscher Architekten Bergisch-Land die „Auszeichnung guter Bauten“. In diesem Jahr kürte die Jury unter dem Vorsitz von Ursula Ringleben diese Preisträger:
Auszeichnungen:
- Besucherzentrum Brückenpark Müngsten in Solingen von pape+pape Architekten, Kassel
„Das als Ausflugslokal konzipierte Besucherzentrum bildet den Auftakt zur neu gestalteten Uferzone entlang der Wupper, dem Brückenpark. Das zweigeschossige Satteldachgebäude und dessen rostrote Oberfläche aus wetterfesten Baustahlplatten nimmt Bezug zur regional bedeutenden Müngstener Brücke auf und spiegelt gleichzeitig mit moderner Handschrift die Archaik des bergischen Fachwerkhauses.“
- Neue Mensa Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Leverkusen von Kastner Pichler Architekten, Köln
„Zurückhaltender kann man auf die denkmalgeschützte Architektur der 70er Jahre des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums nicht reagieren. Reduzierter kann man den Neubau nicht detaillieren. Neben der schlichten Schönheit des Anbaus selbst gelingt durch die Wahl des Standortes noch der Trick, die banale Sichtbeton-Sporthalle, an die sich die neue Mensa anlehnt, in ein interessantes Bauvolumen zu verwandeln. Was vorher abweisend wirkte, ist nun einladend geworden.“
- Seniorenwohnen Weegerhof in Solingen von Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg
„Die Neubau-Siedlung verbindet wichtige städtebauliche und architektonische Elemente zu einem gelungenen Ganzen, und sie bietet ihren Bewohnern ein lebenswertes – und im Detail sogar liebenswertes – Umfeld. Die Sorgfalt bei Planung und Ausführung im Großen und im Kleinen macht aus dem Wettbewerbsbeitrag ein im Wortsinne vorbildliches Projekt.“
- Revitalisierung der denkmalgeschützten „Gottschalks Mühle“ in Hilden von Christof Gemeiner Architekten, Hilden
„Sensibilität ist wohl das richtige Stichwort, wenn es um den Um- und Anbau der alten Mühle in Hilden geht. Erhalt konstruktiver Details, Integration funktionaler Einrichtungen wie der großen Rutsche, die im schwarz schimmernden Fußboden zu versinken scheint, aber auch Spuren von Gebrauch, von Verschleiß, von Vergangenheit bleiben sichtbar, werden gepflegt, werden in Blickpunkte verwandelt. Wer so mit Architektur umgeht, auch wenn sie auf den ersten Blick vergammelt und baufällig aussieht, versteht sein Handwerk.“
Anerkennungen:
- Wupperbrücke in Leverkusen von Agirbas Wienstroer Architekten, Gelsenkirchen
- Blaue Kita in Monheim von v-architekten, Köln
- Energetische Sanierung des Fachmarktzentrums Breidohr in Hilden von Christof Gemeiner Architekten, Hilden
Die mit einer Auszeichnung gekürten Projekte sind damit für den Architekturpreis Nordrhein-Westfalen des BDA im nächsten Jahr nominiert.
Zum Thema:
www.bda-nrw.de
Das Besucherzentrum Müngsten und die Blaue Kita im Baunetz Wissen