Die Architekten Frei Otto aus Leonberg und Aldo van Eyck aus Amsterdam teilen sich zu gleichen Teilen den mit 155.000 DM dotierten Architekturpreis der Wolf Foundation Israel. Die Auszeichnung wird den Preisträgern vom israelischen Staatspräsidenten Eser Weizman im April 1997 in der Knesset in Jerusalem überreicht.
Otto, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, geht es in seinen Forschungen um die Entwicklung extrem leichter Konstruktion und ihrer Überprüfung an Beispielen der Natur. Als Gründer des bekannten Instituts für leichte Flächentragwerke an der Universität Stuttgart gelang es ihm, hier wesentliche Grundlagen zu erforschen. Aus seinen Erkenntnissen resultieren zahlreiche Projekte, die er in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Philosophen, Historikern, Biologen, Architekten und Bauingenieuren realisierte. Vor allem mit dem deutschen Zeltpavillon für die EXPO'67 in Montreal und fünf Jahre später als Koarchitekt der Olympiadächer in München wurde Frei Otto weltberühmt.