Australien hat ein neues Botschaftsgebäude in der amerikanischen Hauptstadt Washington. Den Entwurf lieferten Bates Smart mit Stammsitz in Melbourne. Der Neubau ersetzt einen Vorgängerbau des Büros aus dem Jahr 1967, das damals noch unter Bates Smart McCutcheon firmierte. Mit seinen Ursprüngen im 19. Jahrhundert gehört das Architekturbüro zu den ältesten des Landes. Im Gegensatz zum unspezifischen International Style des Vorgängers verkörpere das neue Haus die einzigartige kulturelle Vielfalt des Landes, so die Architekt*innen.
Die Botschaft befindet sich am Scott Circle einige Blocks nördlich des Weißen Hauses. Das Volumen entspricht ungefähr dem Vorgängerbau, doch die platzseitige Fassade ist leicht abgekantet. Dadurch fügt sie sich besser in den Straßenverlauf. Während der Vorgängerbau auf eine steinerne Lochfassade setzte, findet man nun verspiegeltes Glas. Kupfereinlagen rhythmisieren die Hülle.
Der Haupteingang befindet sich an der schmalen Seite direkt am Circle. Unabhänig von der monolithischen Geschlossenheit der Architektur gibt sich die Botschaft als Institution zugänglich. Das Erdgeschoss verfügt beispielsweise über einen öffentlichen Bereich mit Ausstellungsflächen. Im Inneren strukturiert ein gebäudehohes Atrium den langgezogenen Grundriss. An dessen Ende befindet sich ein Auditorium, das ebenfalls für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Auch eine Galerie für Wechselausstellungen und mehrere Konferenzräume sind an dieser Mittelachse angeordnet.
Mitarbeitende und Besucher*innen mit konkreten Anliegen wenden sich hinter dem Eingang jedoch direkt nach links, um über eine Schleuse in die gesicherten Bereiche des Hauses zu gelangen. Breite, einläufige Treppen führen nach oben, wo ein mehrgeschossig verspringender Erschließungsraum das kompakte Volumen auflockert. Dank zahlreicher Sitzgelegenheiten und Arbeitsecken ist dieser Raum auch als Begegnungszone ausgelegt. Stattliche 20.000 Quadratmeter umfasst der Neubau.
Nicht zuletzt mit der Ausstattung des Gebäudes möchte Australien seine Kreativität feiern. Neben Skulpturen und anderen Kunstwerken sind es insbesondere Teppiche und Möbel, die das Land repräsentieren. So wurden beispielsweise klassische Sofa-Entwürfe des Architekten Robyn Boyd von jungen Designer*innen neu interpretiert. Die Wandverkleidungen und Einbauten bestehen aus australischen Hölzern. Das Ergebnis ist eine warme, erdige Atmosphäre, die selbst von den spiegelglatt polierten Böden im Erdgeschoss nicht gestört wird. (sb)
Fotos: Joe Fletcher
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auch ein | 04.12.2024 16:51 Uhrbates smarty
"Im Gegensatz zum unspezifischen International Style des Vorgängers verkörpere das neue Haus die einzigartige kulturelle Vielfalt des Landes, so die Architekt*innen."
- DICKES LOL!
den Stein find ich super,
auch der rest ist irgendwie ganz schick aber bin mir sicher, dass die kulturelle Vielfalt des Landes ein bisschen mehr zu bieten hat