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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ausstellungspavillon_in_Shanghai_3926691.html

11.06.2014

Um alte Kampferbäume geknickt

Ausstellungspavillon in Shanghai


Dieses Gebäude wird als „Business-Center“ bezeichnet, was ein wenig irreführend ist, handelt es sich doch tatsächlich um einen mit 730 Quadratmetern eher kleinen Pavillon mit den Funktionen Ausstellung und Teehaus. Er steht im Xuhui-Distrikt in Shanghai, der Entwurf stammt von dem Büro Scenic Architecture Office (Shanghai). Als Design Principal firmiert dort Zhu Xiaofeng.

Der Pavillon steht am Eingang des örtlichen Geschäftsviertels an der Guilin-Straße. Dort stand ein bisher unbebautes Grundstück mit sechs alten Kampferbäumen zur Verfügung. Der Entwurf der Architekten orientierte sich an zwei Leitideen: Um den Grünraum möglichst unangetastet zu lassen, wurde das Bauwerk aufgeständert. Und die Bäume wurden erhalten und führen nun „eine intime und interaktive Beziehung“ mit dem Gebäude.

Der fertige Bau besteht aus vier voneinander unabhängigen Baukörpern, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Zehn Wände aus Stahl und Beton tragen diese Baukörper. Sie sind mit Edelstahl verkleidet und spiegeln die grüne Umgebung; damit unterstreichen sie deren schwebenden Charakter. Ein Atrium in Erdgeschoss wird von Glaswänden umschlossen.

Das Obergeschoss wird durch eine Treppe in diesem Atrium erreicht. Hier werden die vier an Stahlträgern abgehängten Baukörper im Grundriss Y- oder L-förmig um die vorhandenen Bäume „herumgeknickt“. Die transluzenten Fassaden sind mit verdrehten und vorgespannten Aluminiumstreifen verkleidet, womit die Trägerstruktur optisch verschleiert wird. Diese Fassaden bilden „Container und Raumgrenzen in einer Abfolge von Innen- und Außenräumen“. Beim Durchwandern dieser transluzenten Wände werden dem Besucher wechselweise Räume, Höfe, Brücken und weitere Szenerien angeboten.

Spätestens hier werden die Architekten dann poetisch: „Die Zweige und Blätter der Bäume durchstreifen frei das Haus und werden zu berührbaren Freunden.“ (-tze)

Fotos: Su Shengliang


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