Gerade wurde das Bostoner Architekturbüro Höweler + Yoon als Überraschungssieger mit dem Audi Urban Future Award für ein Urbanisierungskonzept ausgezeichnet. Das Büro beherrscht aber auch den kleineren Maßstab, wie ein kürzlich realisiertes Ausstellungsgebäude in Chengdu in Zentralchina zeigt.
Zwar wirkt der Komplex nach außen recht mächtig, im Inneren verbirgt sich jedoch ein Netz aus unterschiedlich großen Ausstellungsräumen, die sich um sieben Höfe gruppieren. Offene und geschlossene Räume gehen locker ineinander über; die Architekten betonen die flexible Nutzbarkeit und Sichtverbindungen der Säle. Außerdem setzten sie auf passive Energienutzung durch Querlüftung, Speichermasse sowie – aus musealer Sicht schwierig – viel Tageslicht und ließen so die Vorteile traditioneller chinesischer Hofhäuser einfließen.
Umgeben wird das Raum-Hof-Kontinuum von einem nach innen abfallenden Dach und einer Fassade aus lokal gefertigten grauen Ziegeln. Die Höhe dieser Wände schwankt zwischen 11 und 15 Metern und verläuft im Gegensatz zu den rechtwinkligen Höfen unregelmäßig. Die Ziegel sind jedoch unabhängig davon in die selbe Richtung orientiert, sodass sich an manchen Stellen glatte, an anderen gezahnte Oberflächen ergeben.
In die Großform haben die Architekten Bündel von Standardfenstern und -türen gesetzt, die als Gruppen von Cortenstahlrahmen gefasst werden. Dadurch soll zwischen dem Gesamtvolumen und den kleineren Einzelformaten vermittelt werden.
Durch die Verwendung lokaler Materialien und Techniken sowie den Einsatz traditioneller Bauerfahrungen verankern die Planer den Bau mit der Umgebung.
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ulla | 26.11.2012 10:33 Uhrgute kombination
corten stahl, graue ziegel und bambus: perfekte symbiose! gefällt mir gut :)
komplex von außen gut gelungen finde ich - nur schade, daß keine innenansichten gezeigt werden...