Auf dem Gelände der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau in Zülpich südwestlich von Köln hat das Büro Wollenweber Architektur eine Ausstellungshalle für Blumen- und Badefreunde gebaut. Der Neubau der Düsseldorfer Architekten liegt mitten in einer Gartenlandschaft und in unmittelbarer Nähe des Zülpichsees. Der zweigeschossige Holzbau bietet nicht nur Raum für Ausstellungen, sondern auch einen Gastronomiebetrieb und Flächen für Badegäste.
Wichtiges gestalterisches und funktionelles Element in der Außenraumgestaltung ist eine breite Freitreppe aus Sichtbeton, die an der Ostfassade des Gebäudes das Süd-Ost-Gefälle ausgleicht. Mit ihren verschieden breiten Abstufungen bietet sie auch einen Aufenthaltsort für Besucher. Unter den grauen Stufen befindet sich die Gebäudetechnik des energetisch ausgetüftelten Hauses, dessen Wärmeversorgung durch eine seewasserbetriebene Wärmepumpe gewährleistet wird, die – natürlich – selbstgenerierter Strom der hauseigenen Photovoltaikanlage antreibt. Die Architekten wollten ein Haus bauen, das die Ressourcen vor Ort nutzt.
Klar, das dabei auch die Materialwahl – Holz, das nachwächst – von dem Nachhaltigkeitsgedanken geprägt war und die Ästhetik des Gebäudes maßgeblich prägt. So verschalen feine Lerchenbretter den langgezogenen Flachdachbau und betonen mit ihrer vertikalen Anordnung dessen Horizontalität. Besonders deutlich wird dieses Konzept in dem Außenbereich der Ausstellung: Das so genannte „grüne Klassenzimmer“ ist mit einer rustikalen Brettschichtholzdecke ausgestattet, die die Flucht der umgebenen Bretterwände aufnimmt. Im Obergeschoss der Nordfassade angeschlossen, erinnert es an eine großzügige Ausflugslokal-Terrasse.
Den eher geschlossenen Baukörper durchlöchern scheinbar willkürlich gesetzte Fenster verschiedener Größe mit asymmetrisch aufgeteilten Profilen. In Seenähe gelegen, erinnert der flache dunkelgrau-hölzerne Baukörper optisch an einen hölzernen Bootssteg.
Alle Bilder: Jörg Wollenweber
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