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25.07.2006
Allgäu-Architektur 001 – 058
Ausstellungseröffnung in München
Am 27. Juli wird um 19 Uhr in der Architekturgalerie München die Wanderausstellung „Architektur im Allgäu P001 – P058“ eröffnet. Das Architekturforum Kempten zeigt 58 Einzelprojekte, ausgewählt von einer Jury um Titus Bernhard, Hermann Hagspiel und Ludwig Wappner. Dokumentiert wird gelungenes Bauen im Kontext sowie im Dialog von Alt und Neu.
Während der Architekturtourismus in Vorarlberg und der Deutschschweiz schon so manchem Bauherren lästig wird, greift die Rückbesinnung auf eine regionale Baukultur mit etwa zehnjähriger Verspätung allmählich auch auf die Alpennordseite über, wo in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Bauten entstanden sind. Allen voran die Architektur in den hochalpinen Tourismusgebieten. Für sie steht exemplarisch das Oberstdorfer Büro Noichl & Blüml, das in der Ausstellung mit den Bergstationen von Kanzelwand-, Hörner- und Fellhornbahn sowie mit den in der Region verteilten „Bergschau“-Museen vertreten ist.
Doch beschränkt sich das Allgäu nicht nur auf Oberstdorf und das Kleine Walsertal - vieles, was in den letzten Jahren zwischen Memmingen und Sonthofen, Wangen und Füssen an bemerkenswerter Architektur entstanden ist, ist gar nicht vorrangig unter dem Aspekt „Regionales Bauen“ zu sehen: Das gilt für den als „Haus im Haus“ zum Büro umgebauten mittelalterlichen Zehentstadel in Kaufbeuren (kehrbaumarchitekten BDA, Kaufbeuren) ebenso wie für das Haus Sunoko, einen auf Stahlträgern gelagerten Holzrahmenbau mit einer transluzenten Plexiglas-Fassade auf einem nur 10 Meter breiten Grundstück in Memmingen (SoHo Architektur, Augsburg), das als Hofhaus konzipierte, großzügig verglaste Haus Maucher in Kempten (Maucher + Höß Architekten BDA, Kempten) oder die mit Polycarbonatplatten verkleidete Stahlkonstruktion der Fertigungshalle Behr in Blaichach (becker architekten, Kempten).
Auch einige der arrivierten „Vorbilder“ sind vertreten: Baumschlager Eberle, Lochau, mit der Produktionshalle Sirch in Böhen und einer Villa in Heimenkirch, Bearth & Desplazes, Chur/Zürich, mit dem Künstlerhaus Marktoberdorf oder auch Hild & K, München mit einem Sozialwohnungsbau in Kempten.
„Architektur im Allgäu“ gibt erstmals einen Überblick über das Neue Bauen im Allgäu. Die Ausstellung wie auch der gleichnamige Katalog überzeugen dabei durch die ebenso sorgfältige wie unprätentiöse Gestaltung. Die ist dem Grafiker und Otl-Aicher-Schüler Berthold Weidner zu verdanken: Auf 15 übermannshohen bedruckten Wellpappe-Kuben ist jedes Projekt auf einer Doppelseite mit Adresse, Architekt und Bauherr, Lageplan, Grundrissen und Schnitten, ein bis zwei Abbildungen sowie einem kurzen Erläuterungstext dokumentiert. Dazwischen eingestreut sind großformatige Aufnahmen von typischen Allgäuer Landschaften.
Ausstellung: 28. Juli - 19. August in der Architekturgalerie München, Türkenstraße 30. Der gleichnamige Katalog, herausgegeben vom Architekturforum Kempten ist im Kunstverlag Josef Fink erschienen und kostet 19,80 Euro.
Passend zum Thema: Vom 8. bis 10. September lädt der Schweizer Büromöbelhersteller Züco zu einer Architekturexkursion nach Vorarlberg und Graubünden, u.a. mit Gebäuden von Baumschlager Eberle, Zumthor, Kauffmann, Untertrifaller, Bearth & Deplazes und UN Studio. Details finden Sie in der Einladung.
Jochen Paul
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