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09.03.2022
Ideen für einen Abrisskandidaten
Ausstellung zum N1 in Mannheim
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Lassie | 10.03.2022 07:23 Uhrbausünden
Mannheim ist eben die Stadt der Bausünden. Vom Collini-Center über das Reiß-Engelhornmuseum, die Brückenbindung nach Ludwigshafen, die Bebauung an der Kurpfalzbrücke, die Lindenhofbebauung zur Bahn etc. etc. ist immer wieder nur Stückwerk und zu kurz gedacht. Vor 30 Jahren war ja die Mehrheit der Bürger für eine Rekonstruktion von N1 statt eines Neubaus. Mutschler wollte es allen recht machen und heraus kam ein Zwitter. Allein schon die Passage die nicht auf Straßenniveau beginnt, sondern es muss erst eine Rampe erklommen werden. Das macht natürlich niemand und das Projekt war als öffentlicher Raum und sicher auch wirtschaftlich ein totaler Misserfolg. Aber warum gerade Bausünden unter Denkmalschutz gestellt werden müssen?
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STPH | 09.03.2022 19:48 UhrGut gemeint reicht halt nicht
Seltsamerweise hat die von allen Seiten gutgemeinte Idee Stadthaus N1 nie richtig funktioniert. Dies als Warnung für heute beliebte hybride Nutzungs- und Öffentlichkeitsmodelle wie auch bei den Studentenkonzepten zu sehen. Auch das starke historisch mannheimtypische Mittenturmmotiv hat hier irgendwie nicht so recht hingehauen.
Entwurf von Jannis Rickertsen, Studierender der TU Kaiserlautern
Entwurf von Lena Schwarz, Mohammad Beiglari und Max Baumgartner, Studierende der Hochschule München
Entwurf von Celine Lauer, Studierende der TU Kaiserlautern
Entwurf von Dorota Rudowicz, Studierende der TU Kaiserlautern
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Albert Marhoffer | 12.03.2022 12:50 UhrMannheim hat das wirklich nicht verdient
Als Entwurfsteilnehmer und geborener Mannheimer kann ich die hier vorliegenden Problematiken definitiv bestätigen. Das Mannheimer Stadthaus N1 wollte alles ,konnte aber nicht einmal einzelne Funktionen von Anfang an auf der Grundlage von Minimalanforderungen bedienen. Allein die Tatsache, das die Stadt Mannheim nicht Teil des Stadthauses war, zeugte eigentlich schon vom frühzeitigen grundlegenden Versagen dieses Konzepts. Denn ohne die Stadt darunter insbesondere seine Verwaltungen und Anlaufstellen für die Bürger wie einem Bürgercenter fehlt es Mannheims Mitte an der Seele hinter Fassade und der damit weitestgehenden Akzeptanz des Mutschlerbaus in Mannheims Mitte.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Mutschlers Bau nicht weitergedacht, sondern neu gedacht werden muss, um sich langfristig in Mannheims Mitte und im Herzen der Mannheimer als Denkmal zu etablieren. Dabei rede ich nicht grundlegend vom Abriss, sondern der Wiedernutzbarmachung des Bestands, denn der Bestand sollte vor allem in Anbetracht der Nachhaltigkeit Wiederverwendung finden. Wenn mehrere Funktionen keine Anwendung finden können, müssen wir uns eben auf eine beschränken und diese entsprechend aber im Umkehrschluss ermöglichen.
Es erschütterte mich aber zu sehen, wie Mannheims Identität und die Gegebenheiten darunter des Öfteren der historische Paradeplatz in den Entwurfsgegenständen übergangen wurde. Die ignorante Verherrlichung Mutschlers seitens eines bestimmten Professors ließ bis auf Mutschler-konforme eine weitergehende Interpretation nicht zu, was sich auch in der Bewertung und der Anpassung der Entwürfe in maßgeblich falsche Richtung auswirkte.
Wir können keine Erfolge erwarten, wenn wir alte Fehler wiederholen.
Ich kann damit auch den Entwurf mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Albert Marhoffer