Die tourende Ausstellung zum Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur kommt endlich bei ihrem Namensgeber an: auf dem Fabrikareal der ehemaligen Vereinigten Seidenwebereien in Krefeld, mittlerweile nach ihrem berühmten Mitgestalter
Mies van der Rohe Business Park genannt, werden die Exponate des
Mies van der Rohe Awards 2015 gezeigt.
Den alle zwei Jahre zu vergebenen, mit 60.000 Euro sowie einem Modell des Barcelona-Pavillions dotierten Preis, verlieh die Jury um
Cino Zucchi damals an die spanisch-italienischen Architekten
Barozzi Veiga (Barcelona). Ihr Siegerprojekt, die
Philharmonie in Stettin, wird mit den insgesamt
420 Nominierungen einschließlich der Projekte der Finalisten
O’Donnell + Tuomey,
BIG - Bjarke Ingels Group,
Archea Associati und
Lederer Ragnarsdóttir Oei und der als
Emerging Architects prämierten
Arquitectura-G aus Barcelona nun in Krefeld zu sehen sein.
In einer durch Video- und Audiotour erfahrbaren Präsentation der unterschiedlichen architektonischen Formate und Haltungen wird versucht, eine kritische Bilanz der europäischen Architekturproduktion der Jetztzeit zu ziehen – im Angesicht der klassischen Moderne: Bei dem Gebäude für Herrenfutterstoffe von 1930, in dem die Ausstellung gezeigt wird, handelt es sich um eine tatsächliche Mies-Planung innerhalb des denkmalgeschützten Ensembles, dessen Gestaltung er aber auch sonst beratend unterstützte.
Mit der angegliederten Färberei sind hier, neben den Exponaten, die beiden einzigen von Ludwig Mies van der Rohe jemals realisierten Industriebauten zu sehen. Um den Ausstellungsveranstalter, das nomadisierende Museum für Architektur und Ingenierkunst in Nordrhein-Westfalen (M:AI) zu zitieren: „Ausgezeichnete Architektur in meisterhafter Architektur“.
Eröffnungstag: 18. Januar 2017, 19 Uhr
Ausstellung: 19. Januar bis 12. Februar 2017
Ort: Mies van der Rohe Business Park (HE-Gebäude), Girmesgath 5, 47803 Krefeld
Zum Thema:
Information zur Ausstellung, allen Nominierten und Preisträgern und zum Ausstellungsort auf der Website des M:AI; zum diesjährigen Preis der Europäischen Union beim Mies van der Rohe Award
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Daniel Lohmann | 13.01.2017 08:57 UhrErgänzung
Ich würde gerne noch darauf hinweisen, dass ein gesonderter Ausstellungsteil die Architektur und den Erhalt des Verseidag-Areals von Mies van der Rohe thematisiert. Die Inhalte stammen aus einem langjährigen Forschungsprojekt der RWTH Aachen und der THM Giessen.