„Das Märkische Viertel in Berlin ist zu einem dinglichen Symbol für inhumanen Städtebau geworden”, so hieß es kurz nach der Fertigstellung 1974.
Das Neubauviertel im Nordwesten war nicht nur bei seinen Bewohnern unbeliebt, die man aus den zum Abriss freigegebenen Altbauquartieren umgesiedelt hatte. Auch eine ganze Generation junger Architekten und Planer wurde durch das Projekt derart traumatisiert, dass sie erst die Kritischen Rekonstruktion ersann und dann, nach der Wende, das Zentrum mit Blockrand und Steinhaus überzog.
Der Baubeginn des „MV“ 1964 jährt sich jetzt zum 50. Mal, und das Jubiläum wird mit einer Open-Air-Ausstellung „Märkisches Viertel: 3,2 Quadratkilometer Leben“ gefeiert, die sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft der ersten Großwohnsiedlung West-Berlins beschäftigt. Die Idee: Thematische Routen führen durch das Viertel und erzählen gleichermaßen vom Alltag wie auch vom planerischen und gesellschaftlichen Kontext.
Das Konzept der Ausstellung stammt von Sally Below und ihrem Büro sbca, das auch für die Umsetzung verantwortlich war. Parallel finden außerdem eine Reihe sogenannter Fachlabore statt, von denen das erste am 4. Juli ganztägig dem Thema Zuhause gewidmet ist.
Die weiteren Termine: Landschaft am 18. Juli, Kulturen am 22. August, Abenteuer am 26. September und Arbeit am 10. Oktober. Den Abschluss der Reihe macht Anfang November ein Symposium, dessen Termin noch bekannt gegeben wird. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung unter maerkischesviertel@sbca.de wird erbeten.
Eröffnung: Mittwoch, 2. Juli 2014, 18.30 Uhr
Ausstellung: 3. Juli bis 31. Oktober 2013, open air und jederzeit
Ort: Stadtplatz Märkisches Viertel, Viertel-Box am Wilhelmsruher Damm (gegenüber dem Märkischen Zentrum), 13439 Berlin
Ebenfalls zum Jubiläum nahm bereits im Mai die „Viertel-Box“ ihren Betrieb auf, ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, der auf Initiative der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau vom Büro Gust & Grünhagen zusammen mit relations* konzipiert wurde. In Kooperation mit lokale Akteuren sollen hier in den nächsten zwei Jahren mit einem vielfältigen Programm „neue Formen von Nachbarschaft und Gemeinschaft im Märkischen Viertel“ erprobt werden.
Zum Thema:
www.mein-maerkisches-viertel.de
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