Er hat die Sinuskurve der Moderne mitgemacht. Das kündigt bereits der Titel der Ausstellung an, die am heutigen Donnerstag, 8. Juli 2021 in Dresden eröffnet: „Bauhaus Shanghai Stalinallee Ha-Neu. Der Lebensweg des Architekten Richard Paulick 1903–1979“.
Richard Paulick kam aus der Avantgarde, praktizierte vor dem Zweiten Weltkrieg bei Walter Gropius, emigrierte nach China und kehrte 1949 nach Deutschland in die DDR zurück, wo er an wichtigen Aufbau- und Wiederaufprogrammen beteiligt war: Dresdner Altmarkt, Hochschulcampus Dresden, Stalinallee Berlin. Er war später Chefarchitekt von Schwedt/Oder und Halle-Neustadt. Dabei ist die Architektur des eigentlich bedeutenden aber wenig bekannten Richard Paulick aus der Zeit der DDR nicht eindeutig, sondern oszilliert zwischen Modernismen und Traditionalismen bis hin zur Radikalität des industriellen Bauens.
Die Ausstellung in Dresden, ursprünglich 2019 von der Berliner Hermann-Henselmann-Stiftung produziert, zeigt neuere Forschungen zur Arbeitsbiografie Richard Paulicks. Sie beleuchtet die Stationen des Architekten, die vom Bauhaus Dessau, über seine Zeit in Shanghai und dem Planen und Bauen in nationalen Traditionen in der Nachkriegs-DDR bis zu den Neubau-Städten Hoyerswerda, Schwedt und Halle-Neustadt auch die Kurven einer Baukultur zwischen den 1920er und 1970er Jahren nachzeichnen. Zur Eröffnung spricht unter anderem Katrin Lompscher, von 2016 bis 2020 Berliner Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen und Vorstandsmitglied der Hermann-Henselmann-Stiftung.
Eröffnung: 8. Juli 2021, 18 Uhr vor dem Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden
Ausstellung: 9. Juli bis 28. August 2021, Di–Sa, 13–18 Uhr
Ort: ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Der Eintritt ist frei.
Zum Thema:
Zwischen dem 13. und dem 24. Juli 2020 findet ein Vortragsprogramm in der Ausstellung statt: www.zfbk.de
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