Regeln, Normen und Bauvorschriften schränken ein – man kann sie als Hindernis, aber auch als Entwurfswerkzeug verstehen. Unter dem Titel „Legislating Architecture“ setzt sich Arno Brandlhuber mit dem Baugesetz auseinander, dem „wichtigsten Buch für Architekten“. Der Fokus des Berliner Architekten liegt dabei auf dem Verhältnis zwischen Gebäudevorschriften und Architektur. Denn fragt man sich, wie Gesetze die architektonischen Möglichkeiten bestimmen, gilt auch die umgekehrte Frage: Wie können Architekten Gesetze gestalten?
Das Ergebnis zeigt nun die Ausstellung „Legislating Architecture Schweiz. Arno Brandlhuber & Christopher Roth“ an der ETH Zürich. Der Regisseur und Künstler Christopher Roth setzt sich mit den Gesetzmäßigkeiten von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinander: Sein Essay-Film „Hyperstition“ untersucht, wie die Zukunft die Gegenwart beeinflusst – seine Ausstellung „Blow Out“ bei Esther Schipper in Berlin stellte die Frage, wann wir den Glauben an die Zukunft verloren haben, mit „80*81“ hat Roth gezeigt, dass die Vergangenheit nicht vorhersehbar ist, und in seinem Kinofilm „Baader“ geht es um die Macht eines Zukunftsversprechens und die Geister der Vergangenheit.
Begleitend zur gemeinsamen Ausstellung erscheint das Buch „Arno Brandlhuber Legislating Architecture“ als fragmentarisches Nachschlagewerk. Es bildet die Chronologie der architektur-relevanten Abstimmungen mit einem Fokus auf Zürich ab und beleuchtet in thematischen Schlaglichtern umstrittene Abstimmungen schweizweit. Dialogisch eingewoben sind Gespräche von Arno Brandlhuber mit den Architekten Marc Angélil, Adam Caruso, Tom Emerson, Patrick Frey, Gaetano Licata und Christopher Roth.
Eröffnung: Mittwoch, 2. März 2016, 18 Uhr
Ausstellung: 3. März bis 8. April 2016
Ort: ETH Hönggerberg, Stefano-Franscini-Platz 5,8093 Zürich
Zum Thema:
ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
legislatingarchitecture.org
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