Die Tourneeausstellung „Zwei deutsche Architekturen 1949—1989“ war in den letzten 20 Jahren in verschiedenen Ländern zu sehen, zuletzt 2021 in Berlin. Nach Stopps in unter anderem Istanbul, Canberra und Singapur ist die Schau seit dem 7. Mai 2023 im thüringischen Suhl ausgestellt. Bis Ende des Jahres können sich Interessierte im Plenarsaal des neuen Rathauses über das geteilte Deutschland unter baukulturellen Gesichtspunkten informieren.
In der kleinsten Bezirksstadt der ehemaligen DDR gehören die Stadthalle, die gesamte Innenstadt sowie das Centrum-Warenhaus, das seit 2006 abgetragen und zu einem Shopping-Center umgebaut wurde, zu den Zeugnissen der Ostmoderne. Im Kontext der Ausstellung finden zahlreiche Begleitveranstaltungen in Suhl statt. So etwa am Dienstag, 16. Mai 2023 ein Podiumsgespräch mit dem Fotografen und Architekten Martin Maleschka und der Journalistin und Autorin Danuta Schmidt in der Stadtbücherei.
Maleschka wurde in Eisenhüttenstadt geboren und erlebte während seiner Studienzeit, wie verschiedene Orte seiner Kindheit nach und nach weggerissen wurden. In dieser Zeit begann er, Architektur und baubezogene Kunst der DDR zu fotografieren. Der Chronist hat mittlerweile über tausend Kunstwerke dokumentiert, die oftmals akut von Zerstörung oder Verfall bedroht sind. Wie in der Baunetzwoche#526 nachzulesen, fotografiert er neben baubezogenen Kunstwerken der DDR auch Großwohnsiedlungen und Plattenbauten im In- und Ausland, hält Vorträge und organisiert Workshops an Schulen und Universitäten.
Im Gespräch wollen Maleschka und Schmidt die R0lle des Denkmalschutzes für die Gebäude der Ostmoderne diskutieren und aufzeigen, welche Zeugnisse es in Suhl gibt, die es noch zu retten gilt.
Podiumsgespräch: 16. Mai 2023, 18:30 Uhr
Ort: Stadtbücherei Suhl, Bahnhofstraße 10, 98527 Suhl
Ausstellung: 07. Mai bis 31. Dezember 2023
Ort: Plenarsaal im Neuen Rathaus, Friedrich-König-Straße 42, 98527 Suhl
Tickets für das Podiumsgespräch sind in der Stadtbücherei im Vorverkauf für 12 und an der Abendkasse für 15 Euro zu erwerben. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Zum Thema:
www.architekten-thueringen.de www.ifa.de
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