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28.10.2016

Peter Cook zum 80. Geburtstag

Ausstellung und Symposium in Berlin


Vor 34 Jahren war der Brite Peter Cook zum ersten Mal mit einer Ausstellung in der Architekturgalerie Aedes in Berlin vertreten, und jetzt kehrt er für ein Symposium zurück. Der Anlass hierfür ist jedoch nicht dieser, sondern ein weiterer Jahrestag: Vor kurzem feierte der britische Architekt seinen 80. Geburtstag. Das Motto des offenen Ideenaustauschs, zu dem seine alten Freunde Wolf D. Prix, Zvi Hecker, Odile Decq und Thom Mayne geladen sind, lautet so einfach wie entspannt: „Peter Cook Enjoys Being Silly“.

Ein Titel, der sehr gut zu einem Architekten passt, dem vielleicht die Idee immer wichtiger war als das gebaute Ergebnis, dessen Werk aber gerade darum schon jetzt einen festen Platz in der Architekturgeschichte hat. Die spielerische Freude, die seine Lehrer in Southend-on-Sea zur Weißglut getrieben haben mag, führte ihn über das Bournemouth College of Art an die Architectural Association, wo er schließlich zu den Mitbegründern der legendären Gruppe „Archigram“ gehörte.

Dass deren zukunftsgläubige Entwürfe von Anfang an nicht für die Umsetzung, sondern für die Veröffentlichung gedacht waren, tat ihrem Einfluss keinen Abbruch. Nicht zuletzt als Inspiration für die gerade entstehende High-Tech-Bewegung kamen ihre Ideen auch in gebauter Form in die Welt – Bauten wie das Centre Pompidou zeugen hiervon bis heute. Cook selbst blieb damals jedoch lieber bei seinen Konzepten und begann eine ausdauernde Lehrtätigkeit, die ihn unter anderem auch für viele Jahre an die Frankfurter Städelschule und die Londoner Bartlett School führte.

So hätte es bleiben können – als Professor in aller Ruhe zeichnend die eigenen Ideen weiterentwickeln – wenn nicht plötzlich mit den immer leistungsfähigeren Computern das Blob-Zeitalter begonnen hätte. Denn nun erschienen seine Entwürfe, die Cook noch immer regelmäßig zu Wettbewerben einreichte, plötzlich umsetzbar – und er gewann zusammen mit Colin Fournier die Konkurrenz für das neue Kunsthaus Graz. Natürlich hatte er schon davor hier und da etwas gebaut, aber erst seit dem Grazer Museum, das 2003 eröffnet wurde, ist Cook tatsächlich im größeren Stil als praktizierender Architekt tätig.

Das erklärt, warum man anlässlich seines 80. Geburtstages weniger an einen Rückblick als an eine Zwischenbilanz denken mag. Mit seinem Büro CRAB, das er zusammen mit dem deutlich jüngeren Gavin Robotham führt, geht es schließlich gerade erst los. Vorläufige Höhepunkte sind ein Architekturgebäude in Australien und eine Wirtschaftsfakultät in Graz. Man darf also gespannt darauf sein, was noch kommt – und davon ausgehen, das sich Peter Cook zum Wohle seiner Architektur auch in Zukunft nicht allzu ernst nehmen wird. (sb)

Direkt nach dem Symposium bei Aedes wird im benachbarten Museum für Architekturzeichnung in der Tchoban Foundation eine große Retrospektive zu Ehren Peter Cooks eröffnet. Zu sehen sind Arbeiten aus allen Phasen seines Schaffens bis in die Gegenwart – zum Beispiel auch seine organischeren Entwürfe wie „Arcadia“, „Vegetated Lump“ und „Hidden City“.


Peter Cook Enjoys Being Silly

Symposium:
Samstag, 29. Oktober, 16:30 Uhr
Ort:
ANCB Aedes, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin

Peter Cook. Retrospektive
Eröffnung:
Samstag, 29. Oktober, 16:30 Uhr
Ausstellung:
30. Oktober 2016 bis 12. Februar 2017
Ort:
Tchoban Foundation, Christinenstraße 18A, 10119 Berlin


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Peter Cook

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