Eine rote Zehn römischer Art, ein Titel und ein paar Namen – hinsichtlich seiner nächsten Ausstellung gibt sich das Deutsche Architekturzentrum ungewohnt verschlossen. Das erhöht die Spannung, die sich auch dank des manifestartig formulierten Mottos einstellt: „Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen“ gibt es ab dem kommenden Donnerstag zu sehen. Formuliert werden diese Thesen von zehn Architektinnen und Architekten vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrungen.
Ganz unterschiedliche Themen kommen dabei zur Sprache und werden jeweils in einem Ausstellungsobjekt verräumlicht. Das Spektrum reicht von der Stadtproduktion bis zum Selbstbau, es geht ums Teilen und Verdichten und auch das Unspektakuläre und selbst die Monotonie wird auf ihre Potentiale hin untersucht. Gemein ist den zehn Thesen, dass sie „für ein Wohnen stehen, das sich auf Essenzielles besinnt und reich an Atmosphäre ist, für ein flächenkompaktes Wohnen und für ein Wohnen mit anpassungsfähigen Raumstrukturen“.
Mit dabei sind nach Reihenfolge ihrer Thesen unter anderem Deadline Architects, Heide & von Beckerath, Praeger Richter, Osterwold°Schmidt, bogevischs buero und Muck Petzet. Während der Ausstellung findet außerdem ein umfangreiches Rahmenprogramm statt, das schon am Tag der Eröffnung mit dem „Wohnbausymposium der sechs Berliner Wohnungsbaugesellschaften“ beginnt.
Eröffnung: Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19 Uhr
Ausstellung: 28. Oktober bis 22. Januar 2017
Ort: DAZ, Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin
Zum Thema:
www.daz.de
Das Symposium der Wohnungsbaugesellschaften ist öffentlich, um Anmeldung wird gebeten www.wohnen-in-berlin-jetzt-symposium.de
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Josef Boys | 25.10.2016 16:47 UhrWer betritt den Architektenmarkt?
Ich frage mich immer bei diesen Ausstellungen und Symposien, wie die Auswahl der Partizipierenden zu Stande kommt. Gibt es einen vorgeschalteten "call of papers "und die zehn interessantesten Themen bzw. Thesen werden von einer qualifizierten Jury ausgewählt, oder ist Partizipation bei diesen Verantstaltungen ein exklusives Gut, das genau das Gegenteil bedeutet: Ein Kreis, der sich gerne selbst reden hört und unter sich bleiben möchte.
Das wäre die elfte These zum Wohnen: Wohnen geht alle an, Planung muss demokratisch sein!