Seit 19 Jahren firmieren die Brüder Jan und Tim Edler unter dem Namen realities:united. Als Studio für Kunst und Architektur verschieben sie in ihren oft sozialpolitisch und ökologisch motivierten Arbeiten die Grenzen des Faktischen: Mit gezielten Interventionen lassen sie eine andere Version von Realität durch den Alltag hindurchschimmern. Unter den bekanntesten Projekten finden sich die Display-Haut von Peter Cooks Kunsthaus in Graz und das mittlerweile zum Verein gewordene Flussbad Berlin. Ihre Lichtinstallation für eine U-Bahn-Station in Toronto löste eine Diskussion über Meinungsfreiheit und soziale Kontrolle aus.
Mit der am kommenden Freitag, 26. April 2019 in der Berlinischen Galerie eröffnenden Ausstellung „Fazit“ starten realities:united nun ihr gleichnamiges Langzeitprojekt, dass die Energiewende künstlerisch begleiten soll. Die Idee: Ein Großteil der noch aktiven Atom- und Kohlekraftwerke in Deutschland wird umgerüstet, sodass die Kühltürme bis zum endgültigen Abschalten 2038 nicht nur Schadstoffe, sondern auch weithin sichtbare Dampfkringel in den Himmel blasen. Diese „Rauchzeichen“ – die entsprechende Technik entwickelten die Edler-Brüder und ihr Team für BIGs Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen – sollen langfristig die mit der Umstellung auf erneuerbare Energien solidarische gesellschaftliche Haltung stärken. Die Ausstellung dient wiederum als Hub zur Diskussion dieses Transformationsprozesses sowie der sich durch und mit ihm ändernden Werte und Einstellungen.
Eröffnung: Freitag, 26. April 2019, 19 Uhr
Ausstellung: 27. April bis 19. August 2019
Ort: Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin
Zum Thema:
www.berlinischegalerie.de
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