„Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist aus der Landschaft zu entwickeln.“ Mit dieser provokanten Maxime wollen die Macher der Ausstellung Wiederkehr der Landschaft, die am 12. März 2010 in der Berliner Akademie der Künste eröffnet wird, auf die gewandelten Bedingungen heutiger Stadt- und Landschaftsplanung aufmerksam machen. Dabei berufen sie sich unter anderem auf den prominenten Ausspruch des Landschaftsarchitekten Walter Rossow: „Die Landschaft muss Gesetz werden“, mit dem er bereits 1959 die Zersiedelung und Umweltzerstörung anprangerte, die aus der Stadtplanung des 20. Jahrhunderts resultierte.
Während die Stadt des 20. Jahrhunderts „gegen die Landschaft“ gebaut wurde, suchen die Kuratorinnen der Ausstellung, Donata Valentien und Anna Viader Soler, kreative und nachhaltige Lösungen sowie eine neue emotionale Annäherung an die Landschaft. Dabei verweisen sie auf „Landschaft als kulturelles Produkt“ in Kunst, Literatur und Film, dessen Wahrnehmung zwischen „bedrohlicher Wildis“ und „verlorenem Paradies“ wechselt.
Im Mittelpunkt der Schau stehen dabei Venedig und Las Vegas, die von ihren Bedingungen als künstliche Städte her – die eine im Wasser bzw. Sumpf, die andere in der Wüste – unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch haben sie heute mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, die unter anderem anhand beeindruckender Luftbilder des Fotografen Alex S. MacLean dargestellt werden.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden Projekte von Landschaftsarchitekten aus unterschiedlichen Ländern, die sich der Regeneration und Rekultivierung von Landschaft verschrieben haben. Gezeigt weden zudem Arbeiten von Stipendiaten der Akademie der Künste („Junge Akademie“), die eigene Positionen zum Ausstellungsthema „Wiederkehr der Landschaft“ gefunden haben.
Am 13.. März 2010 wird um 19 Uhr zudem das „33. Akademie-Gespräch“ stattfinden, und zwar zwischen dem chinesischen Architekten und Künstler Ai Weiwei, dem Fotografen und Architekten Alex S. MacLean und dem Künstler und AdK-Präsidenten Klaus Staeck. Das von Johannes Odenthal moderierte Gespräch hat das Motto „Das Klima und die Künstler“.
Ergänzend zur Ausstellung soll es zudem eine Filmreihe unter dem Titel „Land in Sicht“ ab 8. April sowie weitere Diskussionsveranstaltungen geben.
Ausstellung: 13. März bis 30. Mai 2010
Vernissage: 12. März 2010, 19 Uhr
33. Akademie-Gespräch: 13. März 2010, 19 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Zum Thema:
www.adk.de/landschaft