Die Foto-Ausstellung „Geschenke der Amerikaner“, die bereits im Berliner Amerika-Haus zu sehen war (siehe BauNetz-Meldung vom 5. Mai) und nun an die FU Berlin kommt, dokumentiert das „Architekturerbe der alliierten Präsenz in West-Berlin“; Gebäude also, die zwischen 1945 und 1994 entweder direkt von der US-amerikanischen Schutzmacht in West-Berlin realisiert oder zumindest mit deren Geldern finanziert wurden. Viele dieser Gebäude, wie etwa das Marshallhaus oder das Studentendorf Schlachtensee, sind seit dem Mauerfall weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung in der Stadt verschwunden.
Dabei ist dieses architektonische Erbe gewaltig, waren die Bauwerke doch explizit als Repräsentanten der demokratischen und freiheitlichen Werte entworfen, welche in der Stadt und in der deutschen Nachkriegsgesellschaft allgemein vermitteln werden sollten. Sie sollten den Aufbau der gewünschten Bildungsgesellschaft, deren Bürger für totalitäre Ideologie unempfänglich sind, unterstützen: Neben dem Amerika-Haus zum Beispiel auch das Haus der Kulturen der Welt, die Akademie der Künste, das „Bikini-Haus“, das „Outpost“-Kino der US-Armee oder das Universitätsklinikum Benjamin Franklin.
Die Ausstellung zeigt vor allem Architekturfotografien von Mila Hacke, dazu aber auch Plan- und Dokumentationsmaterialien. Nachdem die Ausstellung bereits im Amerika-Haus zu sehen war, wird sie nun im Henry-Ford-Bau der FU Berlin gezeigt. Dort findet zur Ausstellungseröffnung eine Podiumsdiskussion statt.
Podiumsdiskussion „Bedeutung, Nutzung und Zukunft des architektonischen Erbe der Alliierten“ mit Mila Hacke, Manfred Kühne, Bruno Flierl, Michael Cullen und Gabi Dolff-Bonekämper
Termin: 16. Juli 2009, 18 Uhr
Ort: in den Ausstellungsräumen im Henry-Ford-Bau, FU Berlin, Garystraße 35, 14195 Berlin
Die Ausstellung läuft dort noch bis zum 6. September 2009, Mo-Fr 8-22 Uhr, Sa+So 10-20 Uhr.
Zum Thema:
www.geschenke-der-amerikaner.de