Das Einatmen von Luft ist die intimste und zugleich universellste Form der atmosphärischen Interaktion. Unsere Atmosphäre ist keineswegs nur unser Kontext, sondern konstitutiv für alles Leben. In einer Zeit, in der die globalen Lufttemperaturen rasant ansteigen und dringendes Umdenken in Klimafragen nicht erst durch dramatische Naturereignisse notwendig wird, rückt auch die Verantwortung der Architektur in den Fokus. Zwei neue Bücher widmen sich architektonischen Projekten, bei denen Atmen und Veränderungen der Atmosphäre die Ausgangsfrage der Gestaltung bilden. Im Rahmen einer Ausstellung mit Diskussionsabend werden beide Neuerscheinungen am heutigen Montag, 19. Juli 2021 in der Architekturgalerie München vorgestellt.
„Breathe – Erkundungen unserer atmosphärisch verflochtenen Zukunft“ von Klaus Loenhart (Technische Universität Graz, terrain: integral designs) vertieft und erweitert die Erkenntnisse aus dem österreichischen Expo-Pavillon, der als „Luftkraftwerk“ durch den Einsatz von Landschaft die Umgebung mit Kühle und Sauerstoff versorgte. Und in „Atmosphere Anatomies: On Design, Weather, and Sensation“ versammelt Silvia Benedito (Harvard University, Keller Damm Kollegen) zehn paradigmatische Projekte aus Städtebau und Landschaftsarchitektur – von Rousham Gardens, Oxfordshire bis nach Chandigarh im Norden Indiens – und untersucht ihre bioklimatischen Ziele und räumliche Wirkungen. Im Gespräch mit Nicola Borgmann werden die Herausgeber*innen gestalterische und gesellschaftliche Chancen wie Aufgaben einer Zukunft unter anderen klimatischen Vorzeichen diskutieren. Begleitend zur Diskussion werden Fotografien von Iwan Baan und Daniele Madia gezeigt, die beide Bücher bebildern.
Diskussion: Montag, 19. Juli 2021, 19 Uhr
Ausstellung: 19. bis 23. Juli 2021, 10–18 Uhr
Ort: Architekturgalerie München im Kunstareal, Türkenstraße 30, 80333 München
Zum Thema:
www.architekturgalerie-muenchen.de
Zu den Büchern:
www.lars-mueller-publishers.com/atmosphere-anatomies
www.degruyter.com/breathe
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schlawuki | 20.07.2021 16:27 Uhrdanke
das ist aber ein schönes poetisches thema.
danke architekturgalerie!
danke baunetz!