Jean Prouvé gilt vor allem als herausragender Konstrukteur und Vordenker der industriellen Fertigung. Dass viele seiner Entwürfe nie in Serie gingen, tut dem keinen Abbruch, begründet aber die Höchstpreise, die die wenigen erhaltenen Exemplare heute auf Auktionen bringen.

Eine Ausstellung in der Architekturgalerie der TU Kaiserslautern wirft jetzt einen anderen Blick auf den französischen Architekten, der sich seinen Beruf als Autodidakt angeeignet hat. Kurator Till Göggelmann geht es insbesondere um die Wohnqualitäten seiner kleinen, oft mobilen Bauwerke für Flüchtlinge, die Prouvé unter dem Eindruck des zweiten Weltkriegs entworfen hatte. Heute verfügen sie bekanntlich wieder über eine große Aktualität.

Zu sehen sind Zeichnungen, Kataloge und Modelle, die ihm Rahmen eines Seminars unter Göggelmanns Leitung am Lehrstuhl für Stadtbaukunst und Entwerfen von Ingemar Vollenweider und Matthias Castorph entstanden sind. Auf unterschiedlichen Ebenen und Maßstäben nähern sich die Arbeiten dem Werk von Prouvé an. Auftakt der Ausstellung ist eine Installation, die Prouvés Maison Démontable BCC von 1942 mit dem Foyer der Galerie überlagert und so in originaler Größe erfahrbar macht.

Zur morgigen Eröffnung der Ausstellung wird Peter Sulzer sprechen, der nicht nur aufgrund seiner zahlreichen Veröffentlichungen als einer der wichtigsten Experten für Jean Prouvé gilt, sondern der den französischen Architekten seit 1959 auch persönlich kannte. Den Abend moderieren wird die Filmproduzentin und Politikerin Barbara Wackernagel-Jacobs, die zugleich Mitglied der Stiftung Baukultur Saar ist.

Eröffnung: Mittwoch, 4. November 2015, 19 Uhr
Ausstellung: 5. bis 29. November 2015,
Do-Fr 15-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr, So 15-17 Uhr
Ort: Architekturgalerie der TU, Rosenstraße 2, 67655 Kaiserslautern

Zum Thema:

www.architekturgalerie.org

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