Wer kann sich heutzutage noch ein Bild davon machen, wie es hierzulande kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs ausgesehen haben muss? Mehrheitlich wird sich das Wissen darum wohl aus Abbildungen in Geschichtsbüchern und rar vorhandenen, wackeligen Schwarz-Weiß-Filmen speisen. Doch jetzt wird es bunt: Am Donnerstag, 16. August 2018 eröffnet in der Architekturgalerie München die Ausstellung „München farbig, 1948– 1965. Vom Trümmerfeld zum U-Bahnbau“. Erstmalig trägt sie Farbfotografien der zerstörten bayrischen Hauptstadt zusammen. Größtenteils von US-amerikanischen Touristen und Besatzungssoldaten stammend – Farbfilme waren in Nachkriegsdeutschland absolute Ausnahme – zeigen sie die Trümmer, leergeräumte Flächen und Behelfsbauten und den darin stattfindenden Alltag, zu dem auch – wenngleich selten eingefangene – Feierlichkeiten und Vergnügen gehörten.
Parallel zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Bildband. Der Münchner Sammler und Kunsthändler Sebastian Winkler kaufte die Bilder, die in den zehn letzten Jahren über Nachlässe der damaligen Hobbyfotografen auf den Online-Markt der Vereinigten Staaten drängten. Der Katalog erhält 250 Fotografien, deren Herkunft und Sujet er gemeinsam mit Verleger Franz Schiermeier anhand von Kurztexten erläutert. Die Autoren werden zur Vernissage anwesend sein und die Ausstellung mit der Leiterin der Architekturgalerie, Nicola Borgmann eröffnen.
Eröffnung: Donnerstag, 16. August 2018, 19 Uhr
Ausstellung: 17. August bis 16. September 2018, Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–18 Uhr
Ort: Architekturgalerie München, Türkenstraße 30, 80333 München
Zum Thema:
www.architekturgalerie-muenchen.de
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Günther Hasenberg | 03.09.2018 12:23 UhrMünchen farbig
Hinweis: In dem Tagebuch 1946 bis 1949 von Max Frisch wird der Zustand der Sadt sehr anschaulich, durchaus gleichwertig der Informationsgehalte von Fotografien.