Rund um das Material Holz werden in Architektur und Städtebau viele Debatten über die Zukunft des Bauens geführt. Über das architektonische Potenzial des natürlichen Baustoffs informiert auch die derzeit laufende Ausstellung im Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) namens „Touch Wood“, die noch bis Sonntag, 30. Oktober 2022 zu besichtigen ist. Die vom Kurator*innen-Team Carla Ferrer, Thomas Hildebrand und Celina Martinez-Cañavate konzipierte Schau erstreckt sich über 400 Quadratmeter Präsentationsfläche und lädt zu einem differenzierten Nachdenken über das Material ein.
Die Ausstellung teilt sich auf zwei Geschosse in verschiedene Themenbereiche auf. „Holz braucht Zeit“, „Growth Model“ und „Wald, Holz, Architektur“ heißen einige davon und verdeutlichen die Bandbreite der Materialbetrachtung. Wenn man bedenkt, dass ein großer Anteil der weltweiten CO2-Emissionen aus der Baubranche stammt, scheint Holz das Mittel der Wahl in Hinblick auf eine Dekarbonisierung. Neuartige Lösungen, die das Anwendungsspektrum des Materials erweitern, werden unter dem Oberbegriff „Mockups“ präsentiert.
Neben einer ausgestellten Akustikwand aus 1500 Holzelementen repräsentieren rund 60 Modelle das aktuelle Architekturgeschehen in der Schweiz, darunter etwa Projekte wie der Kindergarten in Ittigen von Büro B Architekten oder die Bergstation Chäserrugg von Herzog & de Meuron.
Die Ausstellung wird von einem Veranstaltungsprogramm begleitetet, in dem Vertreter*innen verschiedener Architekturbüros und Praktiker*innen der Holzindustrie durch Führungen und Rundgänge Einblicke in das Themenspektrum gewähren. Auch die Begleitpublikation Touch Wood – Material, Architektur, Zukunft soll einen Beitrag dazu leisten, das natürliche Material neu zu reflektieren und als Baustoff für eine nachhaltigere Architektur zu betrachten – wobei stets zu bedenken ist, dass Holz nicht alle Herausforderungen und Probleme der gebauten Umwelt lösen kann.
Ausstellung: bis 30. Oktober 2022
Ort: ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3, 8008 Zürich
Zum Thema:
zaz-bellerive.ch
Eine differenzierte Betrachtung des Baumaterials liefert auch unser Buchtipp Wood Urbanism vom November vergangenen Jahres.
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