Am 28. Juni 2006 wird in Wien die Ausstellung „Josef Plečnik - Architekt in Laibach, Wien und Prag (1872 – 1957)“ eröffnet.
Der slowenische Architekt Plečnik, der sich einer stilistischen Einordnung entzieht, entwarf zunächst in Wien für die Möbelfabrik Müller im Stil des Historismus. Mit seinen Zeichnungen bewarb er sich bei Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste zum Architekturstudium, das er mit dem Rompreis 1888 (einjähriges Reisestipendium) abschloss. Nach seiner Rückkehr arbeitete er bei Wagner an den Wiener Stadtbahn-Stationen. Als freischaffender Architekt in Wien entwarf er 1900-11 u.a. das Zacherl-Haus, (1905) und die Heilig-Geist-Kirche (1913), das Miethaus Langer und das Haus Weidmann in Wien-Hietzing (beide 1902).
1911 ging Plečnik nach Prag als Professor an die Kunstgewerbeschule. 1929 beauftragte ihn der tschechoslowakische Präsident, die Prager Burg zum Symbol des neuen Staates umzubauen. Diese Aufgabe beschäftige Plečnik 15 Jahre lang. Von 1921 bis 1956 wirkte er an der Universität seiner Heimatstadt Ljubljana (Laibach) und baute dort die Universitätsbibliothek, die Markthallen, das „Bügeleisengebäude“ (1934) und das Haus Prelovšek (1933). Zu seinen bekanntesten Sakralbauten gehören die Franziskus-Kirche in Laibach (1928), die Auferstehungskirche in Bogojina, die Kirche zum Hl. Antonius in Belgrad (1932) und die Kirche in Barje.
Die Ausstellung zeigt Plečniks Werk anhand von Bildtafeln mit 250 Abbildungen, Zeichnungen, Publikationen und Möbeln.
Ausstellung bis 8. September 2006, Mo-Fr 9-18 Uhr, im Architekturzentrum am Ringturm, Schottenring 30 in Wien. Eintritt frei.