Hans Holleins Werk passt gut zur Gegenwart, und das liegt nicht nur daran, dass Marmor, Palmen und pastellige Farben auf Instagram eine gute Figur machen. Insbesondere sein erweiterter Architekturbegriff sei heute für jüngere Büros ein wichtiger Bezugspunkt, schreiben die Macher*innen der aktuellen Ausstellung in Wien. Unter dem Titel „Hollein Calling“ wird diese am Mittwoch, 20. September 2023 um 19 Uhr im Architekturzentrum Wien eröffnet.
Die Ausstellung möchte dem Phänomen Hans Hollein aus heutiger Sicht nachgehen. Tatsächlich ist der 2014 verstorbene, einzige österreichische Pritzker-Preisträger noch immer erstaunlich präsent. Die Kurator*innen Lorenzo De Chiffre, Benni Eder und Theresa Krenn versammeln sowohl bekannte als auch weniger bekannte Projekte aus Holleins Werk. Ein Fokus liegt dabei auf bisher nicht veröffentlichten Materialien, die bei der Aufarbeitung seines Archivs aufgefallen sind. Dieses umfasst über 460 Projekte, hunderte Modelle, zehntausende Fotos und Dias, aber auch Planrollen, Korrespondenzen und natürlich Skizzen. Kein Wunder, dass sich dadurch „alternative Gedankenstränge eines bis jetzt „unbekannten“ Hollein“ eröffnen.
Das Hollein’sche Werk wird im Dialog mit Arbeiten von fünfzehn jüngeren europäischen Büros präsentiert. Mit dabei sind unter anderem Almannai Fischer Architekt*innen aus München, das Mailänder Büro baukuh, Kühn Malvezzi aus Berlin oder das Brüsseler OFFICE Kersten Geers David Van Severen. Aufgespannt werden „generationenübergreifende assoziative Felder, in denen sich die Exponate entlang verwandter Themen, Methoden und Interessen begegnen“. Widersprüchliche Positionen und Sichtweisen zu Holleins Arbeiten werden dabei nicht ausgeklammert. Was alle verbindet, sei eine bauliche Praxis, die eng mit der aktiven Teilnahme an lokalen und internationalen Diskursen verknüpft ist.
Eröffnung: 20. September 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 21. September 2023 bis 12. Februar 2024
Ort: Az W, Ausstellungshalle 2, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Zum Thema:
www.azw.at
Auf Karte zeigen:
Google Maps