Der Architekt Jože Plečnik (1872-1957) wirkte neben Wien und Prag auch in Slowenien, insbesondere in Ljubljana, und prägte dort die Architektur des 20. Jahrhunderts. Der Schüler von Otto Wagner lehrte später an der Kunstgewerbeschule in Prag, wo er 15 Jahre mit der Sanierung und Umplanung der Burganlage verbrachte.
Ab 1921 entwarf und realisierte er zahlreiche Werke in Slowenien. Zwischen den Weltkriegen trieb Plečnik die Stadtplanung in seiner Geburtsstadt Ljubljana enorm voran. Er schuf den Spazierweg entlang des Flusses Ljublanica und gestaltete Platzsituationen mit charakteristischen Obelisken, Pyramiden und Brunnen. Auch großformatige Bauaufgaben wie der zweigeschossige Marktplatz und der Zentralfriedhof Žale, auf dem Plečnik selbst beigesetzt wurde, entstanden in dieser Zeit. Die Universitätsbibliothek mit ihrer Fassade aus rotem Ziegel und bearbeiteten Steinblöcken wurde sogar noch während des Zweiten Weltkriegs umgesetzt.
Aber nicht nur in der Hauptstadt sondern auch in ländlichen Gebieten Sloweniens finden sich die Bauten Plečniks wieder. Die Renovierung und Erweiterung der Christi-Himmelfahrts-Kirche in Bogojina im Nordosten Sloweniens oder die Volkssparkasse in Celje zählen zu den ruralen Hauptwerken des Architekten. Auch nach dem Krieg konnte er dort noch Vorhaben realisieren.
Die Ausstellung „Slowenien. Entdeckungsreise – Plečnik und seine zeitlose Formensprache“ im Ringturm Wien zeigt ab heute bis zum 15. September 2023 neben den slowenischen Hauptwerken des Architekten auch versteckte, weniger bekannte Arbeiten.
Ausstellung: 27. Juni bis 15. September 2023
Ort: Ausstellungszentrum im Ringturm, Schottenring 30, 1010 Wien
Zur Ausstellung erscheint eine begleitende Publikation.
Zum Thema:
www.airt.at
Auf Karte zeigen:
Google Maps