Die Stadt von der Peripherie her neu zu denken, das ist eine Architektur-Utopie des Professors Burkhard Grashorn. Verdeutlicht werden die Gedanken darüber in einer Werkschau, die ab kommenden Donnerstag, 4. Juni 2009, anlässlich seiner Emeritierung an der Bauhaus-Universität Weimar eröffnet wird.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Großmodell „Die Künste tragen die Stadt“, das Grashorn 1990 für die Stadt Oldenburg entworfen hat und das 1991 in Hannover als Ideengrundlage für die Expo 2000 gezeigt wurde. Das eindrucksvolle Ausstellungsstück besteht aus acht auf der Spitze stehenden drei Meter hohen Pyramidensäulen, die durch eine Holzplatte verbunden sind. Auf den Pyramiden sind Zeichnungen von Daniel Libeskind, Wim Wenders, Josef Paul Kleihues, Also Rossi, Alfred Hrdlicka, Max Hermann und Manon Hoof zum Thema Stadt und Peripherie abgebildet.
Bereits 1980 hatte Grashorn auf der 1. Architektur-Biennale in Venedig mit einem ähnlich provokanten Großmodell Aufsehen erregt. Hier schuf er für den Betrachter mit dem „Turm der Utopien“ eine Erinnerungswelt europäischer Baukunst und führte damit eine fundamentale Kritik an der damaligen städtebaulichen Planungspraxis.
Neben den Pyramidensäulen und dem „Turm der Utopien“ werden weitere Arbeiten aus dem Schaffensfundus Grashorns gezeigt, darunter Wettbewerbsbeiträge zu den Wettbewerben für das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in Berlin, den Parc de la Vilette in Paris und der Entwurf für eine „Himmlische Stadt“ im Spreebogen von Berlin.
Ausstellung: „Auszug“, 5. bis 16. Juni 2009, täglich 10 bis 18 Uhr
Eröffnung: 4. Juni 2009, 17 Uhr
Ort: Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8, im Foyer des 1. OG
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fünfundvierzig | 30.05.2009 10:38 Uhrauf den goldenen dächern
super - ich habe in weimar vor herrn grashorns wirken studiert. was kann es sinnvolleres geben als was vernünftiges, nicht banales zu b a u e n? die erdung erfährt man auf der baustelle. bei gropius war das ziel immer der bau.