DDR-Design aus farbigem Plastik, kühler Funktionalismus in der BRD? Seit über 30 Jahren ist Deutschland wiedervereint und dennoch halten sich in vielen Bereichen die Klischees – auch bei Design und Alltagskultur. Mit der Teilung ab 1949 entwickelten sich diese auf beiden Seiten der Grenze getrennt – im Westen als Motor des „Wirtschaftswunders“, im Osten als Teil sozialistischer Planwirtschaft. Mit der Ausstellung „Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte“ widmet sich das Vitra Design Museum in Weil am Rhein nun in Zusammenarbeit mit dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Wüstenrot Stiftung den gestalterischen Erzeugnissen der Ära. Bis zum 5. September 2021 wird die Ausstellung dort zu sehen sein – wenn nicht wieder geschlossen werden muss.
Die von Erika Pinner (Weil am Rhein) und Klára Němečková (Dresden) kuratierte Schau stellt das Design der damaligen DDR und BRD vergleichend gegenüber und verdeutlicht dabei ideologische und gestalterische Unterschiede ebenso wie Parallelen und Querbezüge zwischen Ost und West. Die Exponate reichen von ikonischen Möbeln und Leuchten über Grafik, Industriedesign und Inneneinrichtung bis hin zu Mode, Textilien und Schmuck. Museumsdirektor Mateo Kries betont, dass durch die gleichberechtigte Präsentation vorhandenen Polarisierungen entgegengewirkt werden soll. Im Anschluss soll die Ausstellung in Dresden und danach im Ausland gezeigt werden.
Ausstellung: 20. März bis 5. September 2021, täglich 12–17 Uhr
Ort: Vitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2, 79576 Weil am Rhein
Eine vorzeitige Terminbuchung ist notwendig. Weitere Informationen finden sich auf der Website des Museums.
Zum Thema:
www.design-museum.de
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