Nein, es muss nicht immer roter Samt sein. Manchmal lässt es sich auf hartem Holz oder kühlem Leder besser delegieren und diskutieren. Kennedy hat es vorgemacht, Gaddafi ging noch weiter und wurde einst auf einem weißen Gartenplastikstuhl abgelichtet. Dass aber die Wahl des Stuhls nicht nur persönlicher Geschmack ist, sondern auch die industrielle Entwicklung oder politische Ausrichtung eines Landes oder Organisation widerspiegelt, zeigt nun die Ausstellung „Stühle der Macht“ im Vitra Schaudepot in Weil am Rhein. Sie eröffnet am morgigen Donnerstag, 18. Oktober 2018.
Wie man sich setzt, so lebt man auch. Wer auf dem Adjustable Chair des amerikanischen Designers George Wilson sitzt, der hat wohl viel Freizeit. Wer in Arne Jacobsens „Ei“ sitzt, der mag die Intimität. Dennoch, ein Stuhl wäre nichts ohne seinen Kontext. Der East River Chair der holländischen Designerin Hella Jongerius erlangte viel Berühmtheit durch Angela Merkel, Christine Lagarde und Ivanka Trump, die ihn während einer Diskussion auf dem W-20 -Frauengipfel in Berlin nutzten. Kuratorin der Ausstellung ist die Designerin Heng Zhi aus Wien.
Insgesamt sind etwa 20 Stühle aus der eigenen Museumssammlung zu sehen. Ergänzend dazu gibt es Fotografien berühmter Leute und Räume, bei welchen die Wahl des Stuhls eine besondere Rolle spielte.
Eröffnung: Donnerstag, 18. Oktober 2018, 18:30 Uhr
Ausstellung: 19. Oktober 2018 bis 17. Februar 2019, täglich 10–18 Uhr
Ort: Vitra Schaudepot, Charles-Eames-Straße 2, 79576 Weil am Rhein
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