Ursprünglich waren Zines kleine, meist von den Anhängern einer obskuren Band oder Subkultur selbst produzierte Heftchen, die in niedriger Auflage vervielfältigt und über inoffizielle Kanäle verbreitet wurden. Die ursprüngliche Hochzeit der Zines war die Punkbewegung. Architektur gehörte damals nicht zu den Themen, die im Mittelpunkt standen.
Ganz anders in den letzten Jahren, in denen eine Vielzahl neuer, eher unkommerzieller Hefte entstand, die sich räumlichen Phänomenen in all ihrer Vielfalt widmen. In ihrer breiten Themenauswahl haben sie sich oft den anarchischen Charakter der ursprünglichen Zines erhalten, dank ihrer oft sehr aufwändigen Gestaltung sind sie aber auch ein Beweise dafür, dass das Medium Print trotz aller Unkenrufe gerade aufgrund seiner Haptik noch immer Bestand hat.
Das Vitra Design Museum untersucht nun dieses Phänomen mit der Präsentation der Wanderausstellung „Archizines“, die ab dem 7. Juni in Weil am Rhein erstmalig im deutschsprachigen Raum zu sehen sein wird. Kuratiert von Elias Redstone und in Zusammenarbeit mit der Architectural Association entstanden, werden neunzig Titel aus über zwanzig Ländern gezeigt, die auch alle für die Besucher zugänglich sind. Ergänzt wir diese Sammlung um Video-Interviews, in denen die Zeitschriften-Macher über ihre Motivationen sprechen.
Ausstellung: 7. Juni bis 6. Oktober 2013, täglich 10-18 Uhr
Ort: Vitra Design Museum, Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein
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