Seit letzter Woche ist die neue Dauerausstellung der Neuen Sammlung / The Design Museum in der Pinakothek der Moderne in München eröffnet. „Kitchen Culture“ gibt Einblicke in die designhistorische Entwicklung von Küchen. Knapp 100 Jahre liegen zwischen der Frankfurter Küche und der individuell konfigurierten Küche wie wir sie heute kennen. „Eine lange Zeit, in der Designer und Designerinnen immer wieder auf die Veränderungen der Gesellschaft und unseres Alltagslebens reagierten“, schreiben die Verantwortlichen.
Die Ausstellung widmet sich den Meilensteinen der Küchengestaltung. Die Frankfurter Küche (1926) von Margarete Schütte-Lihotzky gilt dabei als erste sogenannte Einbauküche und ging für etwa 10.000 Wohnungen in Serie. Auch Beispiele aus der Nachkriegszeit sind vertreten: die Kücheneinheit von Le Corbusier, Charlotte Perriand und André Wogenscky für die Unité d’habitation in Marseille (1946-1952) oder Arne Jacobsens Interbauküche (1957) als zentraler Ort eines Einfamlienhauses. Neuere Ansätze repräsentieren etwa Stefan Wewerkas Küchenbaum (1984) und der solitäre Küchenentwurf Erlkönig von J-Gast (2020/21).
Neben der Entwicklung der Küchenkultur bietet die Ausstellung eine Auswahl an Haushaltsgeräten, die den Alltag in der Küche prägten. So zeigt eine Wandinstallation von rund 300 Tabletts populäres Design aus der DDR. Zudem gibt es Arbeiten von Künstlerinnen wie Rosemarie Trockel, Laurie Simmons und Mona Hatoum zu sehen. Die Ausstellungsarchitektur stammt vom Designbüro OHA.
Ausstellung: seit Dienstag, 26. November 2024
Ort: Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München
Zu der Ausstellung zählen Leihgaben der Sammlung Goetz, München und der Sammlung Ludmila und Rolf Podlasy. Tickets für die Ausstellung sind hier zu erwerben.
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Arcseyler | 03.12.2024 17:00 Uhr.de
Die 100-jaehrige Einbauküche als Reduktion des Raums zu einem Spiel von Luftkuben. Ein Negativraum im Verhältnis zum umfassenden Wohnraum.