Durch den rasanten medizinischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte sind Klinikbauten und ihr Betrieb stark von Effizienz, Ökonomie und Rationalisierung geprägt. Die Bedürfnisse und Empfindungen der Kranken und des medizinischen Personals rückt oft in den Hintergrund. Dem arbeitet die ursprünglich aus Nordamerika stammende „Healing Architecture“ entgegen, indem sie die Menschen wieder mehr in den Fokus der Planung stellen möchte. Wie bereits in Baunetzwoche#522 und Baunetzwoche#404 diskutiert, können architektonische Räume zum Wohlbefinden und zur Genesung beitragen.

Am morgigen Dienstag, 11. Juli 2023 eröffnet die Ausstellung „Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft“ im Architekturmuseum der Pinakothek der Moderne in München. Sie zeigt Beispiele gelungener Architektur im Gesundheitswesen. Neben Krankenhäusern wie dem Bürgerspital Solothurn von Silvia Gmür Reto Gmür Architekten (Basel) werden auch Therapie- und Nachsorgeeinrichtungen wie zum Beispiel die Maggie’s Cancer Caring Centres präsentiert, die in vielen Fällen mit herausragender Architektur punkten.

Unter anderem bauten AL_A , Heatherwick Studio, dRMM , Foster + Partners, Wilkinson Eyre und OMA bereits für die Stiftung, die von Architekturtheoretiker Charles Jencks in Erinnerung an seine an Krebs verstorbene Frau Maggie gegründet wurde. Was sich alles im Bereich Krankenhäuser und Gesundheitszentren tut, zeigt auch unser Themenpaket vom Dezember 2021.

Für die morgen eröffnende Ausstellung führten unter anderem Masterstudierende der Technischen Universität München ein Lehrforschungsprojekt durch, bei dem herausragende Krankenhausprojekte anhand von verschiedenen Faktoren analysiert wurden. Zum Rahmenprogramm der Schau gehören neben einer Lesung und Bauworkshops auch Rundgänge für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Eröffnung: Dienstag, 11. Juli 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 12. Juli 2023 bis 21. Januar 2024
Ort: Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.

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