Architektur und Kunst spielen bei Walter Benjamin eine ganz besondere Rolle. Für ihn war die Beziehung der Vergangenheit zur Gegenwart nicht zeitlicher, sondern bildlicher Natur. Das Vergangene konnte deshalb nach seiner Auffassung über ein Bild mit dem Jetzt „blitzhaft“ zu einer „Konstellation“ zusammentreten und eine „profane Erleuchtung“ bewirken. Nicht nur Werke der bildenden Kunst, sondern insbesondere Bauten und Städte lieferten ihm als „raumgewordene Vergangenheit“ beispielsweise mit Passagen, Panoramen oder Interieurs derartige dialektische Bilder, mit denen er die Träume, Wunsch- und Trugbilder eines Kollektivs durchschaute.
Die konkreten Bilder im Denken Benjamins blieben lange Zeit gegenüber seinen „Denkbildern“ zu wenig beachtet. Die Ausstellung „Walter Benjamin: Reflexion in Bildern“ zeigt diese nun in München. Eine Film-Montage visualisiert die wichtigsten Konzepte Benjamins und wird durch einem Katalog ergänzt. Beides sind Versuche, durch „eine Reflexion in Bildern“ Wege zu Benjamin zu eröffnen beziehungsweise zu vertiefen. Die Ausstellung wird kuratiert von Irene Meissner und Hilde Strobl.
In einem Vortrag am Donnerstag, 5. Mai 2011, um 18 Uhr wird Detlev Schöttker (TU Dresden) über die Rolle der Architektur in den Werken Walter Benjamins sprechen.
Eröffnung: 8. April 2011
Ausstellung: 8. April 2011 bis 19. Juni 2011, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr
Ort: Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, Arcisstraße 21, 80333 München
Zum Thema:
www.architekturmuseum.de
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Schweizer | 07.04.2011 01:02 UhrWalter Benjamin
fehlt in Deutschland! Noch heute.
Ein großer deutscher Denker! Sein früher - durch die Nazis verschuldeter - Selbstmord ein wahrhaft schmerzlicher Verlust. Und eine Mahnung.