Die Arbeiterhäuser-Kolonie in der Linzer Sintstraße verfällt – schon seit einiger Zeit steht ein Großteil der Wohnungen leer. 1927 nach Plänen des Stadtbaudirektors Curt Kühne (1882–1963) auf dem Gelände eines ehemaligen Bauerngutes errichtet, besteht die Arbeitersiedlung aus 18 Kleinbauten – eine Übertragung der Gartenstadtidee auf den Sozialen Wohnungsbau. Obwohl die Siedlung seit den 80er Jahren Gegenstand planerischer und denkmalpflegerischer Überlegungen ist, war die Frage nach dem Umgang mit dem Ensemble noch nie so akut wie heute.
Das Architekturforum Oberösterreich stellt sich nun dieser Frage und thematisiert mit der Ausstellung „Eine Linzer Arbeitersiedlung im Spannungsfeld zwischen Verwertungsdruck und Geschichtsbewusstsein“ die Erhaltungswürdigkeit des Bestands. Die weitläufige Freifläche – damals eine Art Ausgleich zu den kleinen Wohnungen „für das Existenzminimum“ – ist schließlich auch heute eine wertvolle Ressource.
Über einen sinnvollen Umgang mit der Siedlung und den möglichen Rahmenbedingungen für eine Erweiterung haben Studierende der Kunstuniversität Linz in Entwürfen herausgearbeitet. Die Ausstellung zeigt rund 18 studentische Entwürfe und Möglichkeiten eines progressiven Denkmalschutzes.
Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen:
- Roland Gnaiger, Architekt, Professor Kunstuniversität Linz / die architektur
- Birgit Kornmüller, Architektin, Kunstuniversität Linz / die architektur
- Erich Steinmayr, Architekt
- Ulrike Knall-Brskovsky, Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Oberösterreich
Zu Begrüßung spricht Gabriele Kaiser, afo.
Eröffnung: Donnerstag, 26. Januar 2012, 19 Uhr
Ausstellung: 27. Januar bis 24. Februar 2012
Ort: afo Architekturforum Oberösterreich, Herbert-Bayer-Platz 1, 4020 Linz
Zum Thema:
www.afo.at
Mehr über Linz in der BAUNETZWOCHE#244 „Linz: Provinz verpflichtet“. Mehr zur Baualtersstufe der 1920er Jahre im Baunetz Wissen Altbau.
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