Die Architekten und ihre Kritiker beschäftigen sich zumeist nur mit dem Produkt im Moment seiner Fertigstellung. Noch bevor der erste Nutzer eingezogen ist, heißt es meist: „Take the pictures and run!“ Dabei könnte so viel Interessantes gelernt werden, würde man sich viele Gebäude nach Jahren des Betriebs noch einmal anschauen und die „Gebrauchsspuren“ analysieren: Was musste verändert werden, was hat funktioniert und was nicht?
Das französische Büro Lacaton & Vassal vertritt eine außergewöhnliche Architekturphilosophie, die dem Nutzer ein Maximum an Möglichkeiten und Raumvolumen für das jeweils gegebene Budget bieten will. Da diese Philosophie so stark auf die Benutzung ihrer Gebäude zielt, macht es Sinn, dass die Architekten Jahre später zu ihren Gebäuden zurück kehren, um deren Zustand zu fotografieren.
Die Ausstellung „Gebrauchsspuren“ in der Galerie archcouture in Halle/Saale zeigt daher die Fotografien der bewohnten Räume der von Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal entworfenen Reihenhäuser für die Cité Manifeste in Mulhouse, die 2005 fertig gestellt wurden.
Die Wohnungen dort wurden mit dem gegebenen Budget fast doppelt so groß wie herkömmliche Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus in Frankreich. Wie sind nun die neuen Bewohner mit dem gegebenen Raum umgegangen?
Ausstellung: 14. November 2009 bis 15. Januar 2010, Mi-So 15-18 Uhr
Vernissage: 13. November 2009, 20 Uhr
Ort: Galerie archcouture, Große Ulrichstraße 27, 06108 Halle/Saale
Zum Thema:
www.archcouture.com
Das Projekt PLUS von Lacaton & Vassal bei www.designlines.de