Jahrhunderte hindurch stellte die Ertüchtigung von Bestandsbauten durch Umbau und Erweiterung den Normalfall dar. Hatte die Moderne einen Sinneswandel zugunsten von Abriss und Neubau bewirkt, stehen die Zeichen nun neuerlich auf Veränderung: Schon allein das Bestreben, dem Klimawandel durch die Minderung von Emissionen Einhalt zu gebieten, spricht für Erhalt und Weiterentwicklung. Begleitet wird die Sorge um die Umwelt durch einen kulturellen Wandel, sodass auch in Architektur und Stadtplanung der behutsamen Weiterentwicklung immer öfter der Vorzug vor dem revolutionär Neuen gegeben wird.
Seit seiner Eröffnung 1984 ist das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in einer nach Plänen von O.M. Ungers umgebauten Villa am Schaumainkai beheimatet. Da das Stammhaus nach über drei Dekaden nicht nur einer Sanierung, sondern auch der Anpassung an veränderte Ansprüche bedarf, ist das Museum seit einem knappen Jahr in einem ehemaligen Bürokomplex am Ostbahnhof beheimatet. Und schon das wäre Grund genug, dem Thema eine Ausstellung zu widmen: Am kommenden
Donnerstag, 15. September 2022 eröffnet die durch
Jonas Malzahn,
Mathias Schnell und
Katharina Boettger kuratierte Schau „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“.
Anhand von Beispielprojekten – die aus aller Welt, aber auch aus der Frankfurter Nachbarschaft stammen – werden im DAM Ostend die Potenziale aufgezeigt, die sich durch Aneignung, Umnutzung und Adaption von Bestandsbauten eröffnen. Gegliedert in sechs Themenbereiche, macht die Ausstellung deutlich, dass die Beschäftigung mit dem Vorhandenen die Gestaltungsfreiheit der Planer*innen keineswegs einschränken muss. Vielmehr bieten sich Chancen, wie sie ein Neubau niemals bieten kann.
Eröffnung: 15. September 2022, 19 Uhr
Ausstellung: 16. September 2022 bis 15. Januar 2023
Ort: DAM Ostend, Henschelstraße 18, 60314 Frankfurt am Main
Zum Thema:
dam-online.de
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