Im Frühsommer dieses Jahres präsentierte die Accademia di Architettura der Università della Svizzera Italiana USI-ARC in Mendrisio die umfangreiche Ausstellung „Heinrich Tessenow. Annährungen und ikonische Projekte“, die sich anhand von Modellen, Zeichnungen, Fotografien sowie Materialproben und originalen Einrichtungsgegenständen dem Werk des einflussreichen deutschen Reformarchitekten widmete. Ab Samstag, 26. November 2022 wird nun die Schau – ergänzt um weitere, von ihm entworfene Möbelstücke – als Sonderausstellung „Heinrich Tessenow. Architektur und Möbel“ im Stadtmuseum Dresden zu sehen sein.
Ein passender Ort, denn obwohl Heinrich Tessenow (1876-1950) als Architekt zahlreicher Bauten – darunter der Umbau der Neuen Wache in Berlin zum Gefallenen-Ehrenmal 1931, Wohn- und Kleinhäuser, Siedlungen und Entwürfe, wie sein Wettbewerbsbeitrag für das Seebad Prora 1936 – sowie als Hochschullehrer in Dresden und später in Berlin gewirkt hat, gilt das 1912 im damaligen Dresdner Vorort Hellerau entstandene Festspielhaus der Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus des schweizerischen Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze als Zentrum der Lebensreformbewegung zu seinen bekanntesten Projekten. Zusammen mit Richard Riemerschmid und Hermann Muthesius war Tessenow 1909 bereits maßgeblich an Gründung und Bau der ersten deutschen Gartenstadt in Hellerau beteiligt, deren utopisches Potential wegweisend für die Moderne war. Mittlerweile läuft die Bewerbung für die Welterbeliste der UNESCO.
Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehören daher neben Vorträgen und Workshops auch Führungen durch die Siedlung und das frisch sanierte Festspielhaus, heute Sitz des Europäischen Zentrums der Künste.
Eröffnung: Samstag, 26.November 2022, 19 Uhr
Ausstellung: 27. November 2022 bis 29. Mai 2023
Ort: Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden (Eingang Landhausstraße)
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Arch | 28.11.2022 07:27 UhrModerne
"utopisches Potential...wegeweisend für Moderne."
Was für ein Schwachsinn. Tessenow war modern. Aber sicher nicht in dem Stile den ewig gestrige Architekten heute immer noch vergöttern, obwohl dieser Weg gescheitert ist. Würde im Stile Tessenows heute noch gebaut, würde sein Bauen zum Vorbild genommen anstelle LeCorbusiers, wäre die Welt schöner, besser und im besten Sinne nachhaltiger.