Ernst Ludwig Kirchner war gelernter Architekt – eine erste Ausstellung seiner baukünstlerischen Arbeiten hatte dies vor neun Jahren wieder ins Bewusstsein gerufen. Von 1901 bis 1905 studierte er in Dresden und München. Nach dem Diplom, einem Friedhofsentwurf, begrub er sein architektonisches Schaffen, um nach Dresden zurückzukehren und mit vier ehemaligen Kommilitonen „Die Brücke" zu gründen. Seine bis dahin entstandenen Architekturzeichnungen sind ab morgen, Freitag, den 25. September 2020 in der Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner – Vor der Kunst die Architektur“ im Dortmunder Baukunstarchiv NRW zu sehen. Daneben werden Werke des Künstlers Kirchner gezeigt.
Seine Entwürfe zwischen Jugendstil, Traditionalismus und früher Moderne reichen von Möbeln und aufwendigen Interieurs bis hin zu Wohngebäuden, Hotels und Museen. Beeinflusst von der Strömung des Gesamtkunstwerks, ist es interessant, wie hier Kunst und Architektur zusammenwirken, aber auch wie sich seine architektonischen Zeichnungen und seine Malerei unterscheiden; den leuchtenden Farben, mit entschiedenem Pinselduktus aufgebracht, stehen kräftige, meist mit Lineal gezogene Tuschelinien gegenüber, die Kirchner mit locker geführtem Pinsel nachkolorierte.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Alexandra Apfelbaum und Christos Stemmenos, die präsentierten 95 Architekturzeichnungen stellt die Schweizer Galerie Henze & Ketterer & Triebold zur Verfügung. Ab dem 4. Februar 2021 wird die Schau dann im Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden und ab April 2021 im Geburtshaus des Künstlers in Aschaffenburg zu sehen sein.
Eröffnung: Freitag, 25.September 2020
Ausstellung: 26. September bis 20. Dezember 2020
Ort: Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund
Eintritt: 10 €, ermäßigt/Mitglieder des Fördervereins 5 €
Führungen: am 11. und 25. Oktober 2020 jeweils um 15 Uhr
Anmeldung unter: info@baukunstarchiv.nrw
Auf Karte zeigen:
Google Maps