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27.02.2025

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Albert Speer und der Umgang mit deutscher Vergangenheit

Ausstellung in Bremen


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Albert Speer war als Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (ab 1937) und Rüstungsminister (ab 1942) einer der Haupttäter in der NS-Diktatur. In den Nürnberger Prozessen wurde er 1946 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Speer inszenierte sich jedoch als Mitläufer, unpolitischer Technokrat und leugnete seine Beteiligung an den Verbrechen der Nationalsozialisten. Insbesondere nach seiner Gefängnisentlassung 1966 wurde dieses Narrativ in der bundesrepublikanischen Gesellschaft jahrzehntelang bereitwillig akzeptiert.

Das Hafenmuseum Bremen zeigt ab Samstag, 1. März 2025, die Sonderausstellung „Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit“. Anlass bietet das 80 Jahre zurückliegende Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Die Ausstellung untersucht, warum Speers Erzählung so lange wirkmächtig blieb. Interviews mit Expert*innen, Fotos und Dokumente veranschaulichen, wie sich die „Speer-Legende“ in der Bundesrepublik verfestigte. Gleichzeitig werfen sie Fragen nach aktuellen, gesellschaftspolitischen Debatten auf.

Speer verantwortete für das NS-Regime Großprojekte wie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und den geplanten Umbau Berlins. Auch in Bremen hinterließ er Spuren. Als einer der Hauptverantwortlichen für den Bau der U-Boot-Bunker Valentin in Farge und Hornisse in Gröpelingen trug er Mitschuld an der Ausbeutung und häufig am Tod von über 12.000 KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen.

Ursprünglich konzipierte das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg 2017 die Ausstellung. Für Bremen wurde sie um Speers lokale Rolle erweitert und in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, dem Bremer Zentrum für Baukultur und dem Verein Erinnern für die Zukunft realisiert.

Eröffnung: Freitag, 28. Februar 2025, 18 Uhr
Ausstellung: 1. März bis 4. Mai 2025
Ort: Hafenmuseum Bremen, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen

Aus dem Begleitprogramm:

Filmvorführung und Diskussion: Speer goes to Hollywood
Termin: Donnerstag, 6. März 2025, 20 Uhr
Ort: City 46, Birkenstr. 1, Bremen, 28195 Bremen

Vortrag:
Philipp Oswalt zum Buch Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik
Termin: Donnerstag, 10. April 2025, 18 Uhr
Ort: b.zb Bremer Zentrum für Baukultur, Am Speicher XI 1, 28217 Bremen


Zum Thema:

hafenmuseum-bremen.de

Das Buch Faschismus und Architektur behandelt Max Bächers Auseinandersetzung mit Albert Speer.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Arcseyler | 28.02.2025 13:54 Uhr

.de

Mal zur Architektur ungeachtet ihres politischen Gebrauchs. Klassizismus und Neoklassizismus entmaterialisieren die hellen Säulenportale durch ihren verschatteten Hintergrund zu einer Art Makellosigkeit. Man muss auch die architektonischen Mittel benennen und damit entzaubern.

 
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