Die an funktionalistischen Ideen orientierten Entwürfe des Architekten und Designers Mart Stam (1899–1986) stehen als Werke der klassischen Moderne erkennbar für sich. Weitgehend unbekannt ist hingegen sein Wirken in der Anfangszeit der DDR. Erstmals in diesem Umfang zeigt das Werkbundarchiv – Museum der Dinge in Kooperation mit der Stiftung Industrie- und Alltagskultur Entwurfszeichnungen, Modelle und Produkte aus jener Aufbruchsphase des ostdeutschen Designs. Die Ausstellung „die frühen jahre. mart stam, das institut und die sammlung für industrielle gestaltung“ widmet sich ab heute, 25. März 2021 noch bis Anfang August 2021 der Gestaltungskultur in der DDR und dem dortigen Engagement des niederländischen Architekten für eine konsequente Modernisierung der Produktwelt.
Das von Stam 1950 an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee gegründete Institut für industrielle Gestaltung prägte das ostdeutsche Design nachhaltig, wie es auch Ulf Meyer in seinem ausführlichen Beitrag zur Ausstellung für Baunetz ID beschreibt. Trotz seines zeitigen Ausscheidens 1952 war die von ihm sowie anschließend von Rudi Högner, Selman Selmanagić, Marianne Brandt und Ernst-Rudolf Vogenauer angestoßene Entwicklung nicht mehr rückgängig zu machen. Ende der 1950er Jahre rückte schließlich wieder die industrielle Gestaltung statt des Kunsthandwerks ins Zentrum des kulturpolitischen Interesses des Landes.
Ausstellung: Freitag, 25. März 2021 bis 2. August 2021
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag je 12–19 Uhr
Ort: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Oranienstraße 25, 10999 Berlin
Eine Ticketbuchung auf der Website des Museums ist notwendig.
Zum Thema:
www.museumderdinge.de
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