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15.06.2018
Wie weiter mit der Bauakademie?
Ausstellung in Berlin und Forderungen im Netz
Einen Programmwettbewerb, erklärte Staatssekretär Florian Pronold am vergangenen Dienstagabend in der Berliner Akademie der Künste, habe es in der Geschichte der Bundes vorher noch nie gegeben. Und tatsächlich ist der Anfang Mai entschiedene Programmwettbewerb zur künftigen Bauakademie, für deren Wiederaufbau der Bund im Oktober 2016 rund 62 Millionen Euro bewilligt hatte, eine Besonderheit.
78 Teams hatten daran teilgenommen. Sie hatten nicht nur Vorschläge zur künftigen Gestalt des Hauses gemacht, sondern vor allem – wie gefordert – Gedanken zur künftigen Nutzung formuliert. Wird die Bauakademie ein Haus, in dem sich etablierte Institutionen, Stiftungen und Ministerien repäsentieren? Oder ein unabhängiges, international vernetztes Architekturzentrum? Eine Denkfabrik oder vielleicht sogar ein Ort, an dem Architektur produziert wird? Diese Fragen sind auch nach der Entscheidung der Preisrichter für fünf gleichrangige Sieger und fünf Anerkennungen nicht beantwortet. Wie also weiter? Welche Bedingungen sollen für den geplanten Realisierungswettbewerb gelten?
Diese und weitere Fragen diskutierten auf Einladung der Zeitschrift ARCH+ und der Sektion Baukunst der Akademie der Künste am 12. Juni 2018 rund 200 Gäste am Berliner Hanseatenweg in einem ungewöhnlichen, partizipativen Format. Die Veranstalter hatten alle Teilnehmer des Programmwettbewerbs dazu eingeladen, ihre Ideen in einem kurzen Vortrag vorzustellen sowie eine Forderung an die künftige Bauakademie zu formulieren. Zwanzig Wettbewerbsteilnehmer präsentierten persönlich, darunter drei der fünf Preisträger. Drei Teilnehmer hatten keine Forderungen gestellt.
Alle Anwesenden stimmten mit grünen und roten Karten darüber ab, ob die jeweilige Forderung in den sogenannten „Bauakademie Code“ aufgenommen wird. Doris Kleilein, Programmleiterin des JOVIS-Verlags, und Friederike Meyer, Chefredakteurin bei BauNetz, moderierten. Wie die Veranstalter erklärten, entstand dieses neue Format aus dem Bedürfnis heraus, öffentliche Architekturthemen jenseits von klassischen Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Experteninterviews weiterzuentwickeln – auf Basis gemeinsamen Handelns und gegenseitigen Interesses.
Die angenommenen Forderungen – die ab heute unter www.archplus.net veröffentlicht sind – drehen sich um die Schlagworte „Flexibilität“, „beständige Neuerfindung“, „offenes Verfahren“ und „kritische Auseinandersetzung mit dem Bestand“. Sie sollen als aktueller Beitrag zur Debatte um die Bauakademie verstanden werden, die bereits am Mittwoch, 20. Juni 2018 um 17 Uhr öffentlich weitergeht. Dann nämlich wird im Foyer des Ernst-Reuter-Hauses in der Straße des 17. Juni 112 die Ausstellung zu den Wettbewerbsbeiträgen eröffnet. Die Preisträger werden ihre Arbeiten präsentieren.
Eröffnung: Mittwoch, 20. Juni 2018, 17 Uhr
Ausstellung: 21. Juni bis 6. Juli 2018, Mo–Fr, 9–18 Uhr
Ort: Foyer des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Zum Thema:
Ein Video der Veranstaltung ist zu sehen unter www.archplus.net
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Mitveranstalterin: die Akademie der Künste Berlin
Abstimmung über die Aufnahme einer Forderung in den Bauakademie Code
Staatssekretär Florian Pronold kündigte an, bis zum Herbst eine Stiftung gründen zu wollen. Im Frühjahr 2019 solle ein Realisierungswettbewerb ausgelobt werden.
Hatte zu den Arch+ Features #74 eingeladen: Anh-Linh Ngo, Chefredakteur der Arch+
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