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20.09.2023
Aaltos Entwürfe in Deutschland
Ausstellung in Berlin
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der finnische Architekt Alvar Aalto eingeladen, am (Wieder-) Aufbau des kriegsversehrten Deutschland mitzuwirken. In den folgenden Jahrzehnten entstanden zahlreiche Entwürfe für insgesamt 14 Projekte, von denen fast die Hälfte realisiert wurde. Ab Freitag, 22. September 2023 zeigt die Ausstellung „Alvar Aalto in Deutschland: Gezeichnete Moderne“ in der Tchoban Foundation, dem Museum für Architekturzeichnung in Berlin-Mitte, über 70 Werke von Alvar Aalto und seiner Ehepartnerin, der Architektin und Designerin Elissa Aalto.
Die Arbeiten dokumentieren die Verbindung Aaltos seit seiner Jugend mit Deutschland und der deutschen Baukultur der Moderne. In vier Themenbereiche gegliedert, werden unterschiedliche – städtebauliche sowie architektonische – Schwerpunkte im Schaffen Aaltos untersucht: Der Teil „Natürliche und städtische Topographien“ beschäftigt sich mit der organischen Entstehung von Gebäuden und Masterplänen aus den bestehenden geografischen sowie kulturellen Kontexten. Der Präsentationsbereich „Projektion und Identität“ betrachtet architektonische Formen und deren lokaler Charakter. Der Abschnitt „Die Grenzen des Sakralen“ widmet sich Aaltos Kirchen und Gemeindebauten. So wurden in den 1960er Jahren in Wolfsburg die Heilig-Geist-Kirche und die Stephanuskirche nach seinen Entwürfen realisiert.
Unter der Überschrift „Humanisierung der Standardisierung“ wendet sich die Ausstellung schließlich Aaltos Wohnbauprojekten zu. Darunter finden sich das Wohnhaus für die Interbau 1957 im Berliner Hansaviertel sowie das Aalto-Wohnhaus in Bremen von 1958. Teil der Ausstellung sind auch das 1963 gebaute Wolfsburger Alvar-Aalto Kulturhaus und das 1959 als Opernhaus entworfene und erst 1988 fertiggestellte organisch-skulpturale Essener Aalto-Theater. Letzteres Großprojekt blieb lange Zeit unvollendet und wurde von Elissa Aalto nach dem Tod ihres Mannes 1976 in den 1980er Jahren zu Ende geführt.
Kuratiert wird die Ausstellung von Sofia Singler von der University of Cambridge, Timo Riekko von der Alvar Aalto Foundation und Nadejda Bartels von der Tchoban Foundation. Es erscheint ein Katalog.
Eröffnung: Freitag, 22. September 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 23. September 2023 bis 14. Januar 2024
Ort: Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung, Christinenstraße 18a, 10119 Berlin
Zum Thema:
Einen Filmtipp zum Portrait über die finnischen Architekt*innen gibt es bei Baunetz, einen Buchtipp zum Werk von Aino, Elissa und Alvar Aalto bei Baunetz Wissen.
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Kirche und Gemeindezentrum Wolfsburg, 1960-1962 Bleistift und Tusche auf Transparentpapier, 76 x 96,3 cm
Oper und Musiktheater, Essen, 1959; 1961-1988 Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier, 53 x 68 cm
Oper und Musiktheater, Essen, 1959; 1961-1988 Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier, 106,2 x 90,2 cm
Wohnblock, Bremen, 1958-1962 Bleistift auf Transparentpapier, 30 x 65,7 cm
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